Volleyballer „Juppi“ Weißenfels gestorben
Viel zu früh ist Karl-Josef Weißenfels, in Sportkreisen nur „Juppi“ genannt, nach schwerer Krankheit von uns gegangen. Geboren in der Nähe von Linz am Rhein kam Juppi schon 1954 mit zwei Jahren nach Leverkusen und blieb dieser Stadt bis zum Ende treu.
Als Reisebürokaufmann fand er seine berufliche Heimat beim Busunternehmen Hebbel. Seine beeindruckende Volleyballkarriere startete beim TSV Bayer 04 Leverkusen und führte dank seines großen Talentes und seinem Trainingsfleiß auch in die Sportfördergruppe der Bundeswehr. Der Höhepunkt dieses sportlichen Lebensabschnittes war der Gewinn der Vizeweltmeisterschaft. Die Karriere endete abrupt 1982 mit einem Motorradunfall.
Gemäß dem Motto „Einmal Sportler – immer Sportler“ suchte Juppi nach Erstversorgung und Rehabilitation wieder seinen Platz auf dem Feld. Nach einigen Lehrgängen mit der Nationalmannschaft des Deutschen Behindertensportverbandes waren die Weltmeisterschaften 1986 der Beginn einer zweiten, noch eindrucksvolleren internationalen Karriere. Als Hauptangreifer, der immer hohe Ansprüche an die Zuspieler stellte, konnte Juppi mit der Mannschaft viele internationale Titel bei Paralympics, Welt- und Europameistermeisterschaften sammeln, herausragend sicher die Paralympischen Goldmedaillen 1988, 1992 und 1996. Diese Erfolge führten auch zur Auszeichnung mit dem Silbernen Lorbeerblatt 1992 durch den Bundespräsidenten.
Nach der sportlichen Karriere als Spieler hat er seine Erfahrung über viele Jahre auch als Vorsitzender des Stadtsportbundes weitergegeben. Bis zuletzt hat Juppi als Sitzvolleyballtrainer beim TSV Bayer 04 Leverkusen gearbeitet.
Wir verlieren mit Karl-Josef Weißenfels einen wunderbaren Menschen und eine große Persönlichkeit. Wir wünschen seiner Frau Anka und seinen Kindern viel Kraft.
Karl Quade
(von 1986 bis 1994 gemeinsam mit Juppi in der Nationalmannschaft)