Für Vielseitige

Ironman 70.3 Berlin-Erkner

Am 01.09.2023 berichtet tri-mag.de das ein Gemeindevertreter der Gemeinde Gosen Neu Zittau eine einstweilige Verfügung auf den Weg gebracht hat, den Ironman 70.3 Berlin-Erkner abzusagen. Mit gemischten Gefühlen und Hoffnungsvollem Bangen schauten wir auf die Berichte in den Medien.


Für uns Athleten, die sich Monate auf diesen Wettkampf vorbereitet haben, wäre eine Absage eine riesen Enttäuschung. Glücklicherweise hat das Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder), nach Anhörung der Beteiligten, die Genehmigung zur Durchführung der Veranstaltung bestätigt.
Am Donnerstag den 07.09.2023 reisten einige Triathletinnen und Triathleten des TSV Bayer 04 Leverkusen in den kleinen Vorort Jägerbude vor den Toren Berlins. Christiane Bader, Andrea Höller, Astrid Blomenkamp, Marcus Vedder, Christian Stilez und Hans-Jürgen Gabel wollten den „Ironman 70.3 Erkner“ in Angriff nehmen um sich eventuell einen Slot für die WM 2024 in Neuseeland zu sichern. Christian Fromme, der schon bei der WM im August 2023 in Lahti dabei war, musste krankheitsbeding seinen Start absagen. Andrea Höller hatte sich diese Qualifikation bereits im August beim Ironman 70.3 Duisburg gesichert und konnte somit unbeschwert an den Start gehen.
Wir hatten in dem Örtchen Jägerbude eine schöne Unterkunft gefunden, die sowohl Stellplätze für Camper als auch Ferienappartements hatte. So konnten wir gemeinsam die Vorbereitungen für den Start am Sonntag treffen.
Am Freitagvormittag starteten wir eine letzte Trainingseinheit, bei der wir einen kleinen Teil der sehr schönen Radstrecke abfuhren und anschließend ein kurzes Läufchen in der Nähe absolvierten. Nachdem wir uns frischgemacht hatten, fuhren wir mit dem Auto zur Stadthalle Erkner um die Startunterlagen abzuholen und um uns im Bereich des Starts und des Ziels zu orientieren.
Insgesamt waren wir sehr angetan von den Örtlichkeiten. Insbesondere die Schwimmstrecke versprach einen tollen Auftakt des Rennes. Der Dämeritzsee liegt eingebettet zwischen Wald und kleinen Ortschaften. Eine Besonderheit, beim Schwimmen überqueren die Athletinnen und Athleten die Landesgrenzen Berlin und Brandenburg. Die Laufstrecke durch den Ort Erkner ist teilweise schattig, was bei den zu erwartenden Temperaturen von über 30° sicher angenehm ist. Am Abend trafen wir uns zu einem gemeinsamen Abendessen und so langsam wurde die Anspannung spürbar.
Über den Samstag kann man nicht viel sagen, stand er doch im Zeichen des Check-In für die Räder, der Abgabe der Wechselbeutel und der individuellen Vorbereitung auf das Rennen. Da hat so jeder seine eigenen Methoden, eigene Rituale und manchmal auch Eigenheiten, die wir hier nicht näher beschreiben wollen.

10.09.2023 Raceday!

Am frühen Morgen um 5:45 Uhr machen wir uns auf, dem Ironman 70.3 Erkner unseren Stempel aufzudrücken. Wir möchten das Rennen nach unseren Vorstellungen gestalten, hoffen auf ein wenig Glück, ohne Defekt, Sturz oder sonstigem Ungemach durchzukommen. Ein letzter Blick auf´s Bike und schon müssen wir die Wechselzone verlassen und uns zum Start begeben. Schnell noch den Kleiderbeutel abgeben und mit angespannter Vorfreude und der Hoffnung nichts vergessen zu haben marschieren wir zum Start.
8:00 Uhr, ein Donnerschlag lässt für einen kurzen Augenblick die Gespräche verstummen. Es gibt kein Zurück mehr. Wir klatschen uns ab, drücken uns gegenseitig und wünschen uns allen ein tolles Rennen. Nacheinander, wild durchgemischt, geht es immer zu dritt ins Wasser. Der sogenannte „Rolling Start“, entzerrt die beim Massenstart übliche Waschmaschine und macht einen recht angenehmen Schwimmstart möglich. Ab jetzt kämpft jeder für sich alleine.

Swim

Die Schwimmstrecke bietet uns ruhiges Wasser und auf dem ersten Abschnitt auch relativ gut zu erkennende Bojen. Am Wendepunkt ändert sich die Situation allerdings. Durch die Sonneneinstrahlung von vorne sind die Bojen nicht mehr so gut zu erkennen, was die Orientierung deutlich verschlechtert. Man muss schon aufpassen, um keine Boje zu verpassen. Am Ende haben es alle mit guten Zeiten schafft.

Bike

Kurz darauf befinden wir uns auf der flachen, fast windstillen und zum größten Teil breiten Radstrecke. Ab Kilometer 15 bis 78 beginnt der Abschnitt, der in zwei Runden aufgeteilt zu durchfahren ist. Hier gibt es Bereiche mit Gegenverkehr auf nur einer Fahrbahnbreite, was teilweise sehr eng und gefährlich war. Wir waren konzentriert und vorsichtig, so dass wir alle nach und nach die Wechselzone erreichten.

Run

Jetzt kommt der letzte, und für die meisten schwierigste Teil des Wettkampfes. Bei mehr als 30° nehmen wir den Halbmarathon, der in vier Runden aufgeteilt ist, unter die Schuhsohlen. Sonnige, schattige, staubige und nasse Abschnitte wechseln sich stetig ab. Die besten Abschnitte liegen in einem Wohngebiet. Viele Anwohner stellten sich an die Strecke und feuerten uns an. Einige hatten ihre Gartenberieselung, Wasserschläuche oder Duschen bereitgestellt um die Athleten zu erfrischen. Das war eine grandiose Geste, die alle Athleten dankbar annahmen und mit Applaus oder einem Lächeln quittierten. Der Zieleinlauf durch ein Spalier von Cheerleadern wurde zum emotionalen Höhepunkt und Abschluss eines langen, sehr anstrengenden Triathlons.

Ergebnisse:

Christiane Bader hat sich mit rausgesprungenem Schienbeinköpfchen durchgekämpft und in 05:52:12 Std. auf Platz 12 der AK W50-54 gefinisht. Bei normalem Verlauf hätte sie gute Chancen gehabt die AK 50-54 zu gewinnen und somit den WM-Slot zu bekommen.
Andrea Höller fühlte sich auf der Laufstrecke nicht wohl und gab enttäuscht das Rennen aufgeben. Sie hat eine vernünftige und verantwortungsvolle Entscheidung getroffen, die unseren Respekt verdient.
Astrid Blomenkamp hat in sehr guten 05:22:01 Std. auf Platz 7 der AK W40-44 gefinisht.
Marcus Vedder finishte in guten 05:21:19 Std. auf Platz 32 in der AK M55-59.
Christian Stilez überzeugte in einem guten Rennen mit 05:22:36 Std. und erreichte Platz 12 in der AK M60-64.
Hans-Jürgen Gabel erreichte in 05:41:48 Std. Platz 3 in der AK M65-69 und somit einen Podest Platz. Den WM-Slot verpasste er denkbar knapp um 2 Plätze.


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