Zweitliga-Volleyballerinnen sind auch deutsche Sitzvolleyball-Meisterinnen
Die Idee reifte nach einem gemeinsamen Training der BayerVolleys, der Zweitliga-Volleyballerinnen des TSV Bayer 04 Leverkusen, und des Sitzvolleyball-Teams der Parasport-Abteilung zu Jahresbeginn. Als Ergebnis stehen zwei Deutsche Meistertitel – bei den Frauen und den Männern. Ein Paradebeispiel für Inklusion und die #BayerSportsFamily.
Wiebke Ritter, Finja Schul, Svenja Enning und Jule Hellmann beendeten eigentlich vor zwei Wochen ihre Saison in der Zweiten Liga auf einem guten dritten Platz. Doch statt Pause stiegen sie eine Woche später voll im Sitzvolleyball ein – der Titel bei der erstmals ausgetragenen deutschen Meisterschaft der Frauen sollte schließlich her. In der inklusiven Sportart dürfen auf Vereinsebene Spielerinnen und Spieler mit und ohne Behinderung zusammenspielen.
„Andere Teams hatten das auch schon und das ist der Weg“, sagt Sitzvolleyball-Trainer Martin Blechschmidt: „Unsere Geschäftsführer sitzen zwei Türen auseinander in der Geschäftsstelle und ich frage mich, warum wir das nicht schon längst gemacht haben.“
Denn die vier Volleyballerinnen fügten sich gut in die Teams ein, spielten auch im Männer-Team mit und gewannen schließlich zwei deutsche Meistertitel in Engelsdorf bei Leipzig. „Titel ist Titel“, sagte Blechschmidt, schließlich durfte sich keine der vier zuvor deutsche Meisterin nennen und Männer-Kapitän Stefan Hähnlein ergänzte: „Sie haben einen großen Anteil an dem Erfolg.“
So präsentierte sich der TSV Bayer 04 Leverkusen bei der DM nicht nur als großes, erfolgreiches Team, sondern zeigte auch, dass Inklusion im Spitzensport möglich ist – wenn auch dieses Mal umgekehrt: „Wir sind in einem super herzlichen Umfeld aufgenommen worden und ich habe mich direkt als Teil des Teams gefühlt“, sagte Jule Hellmann, „dass wir am Ende beide Turniere für uns entscheiden konnten, war natürlich das i-Tüpfelchen – vor allem, weil es so knappe Spiele waren und der Support von allen, die gerade nicht auf dem Feld saßen, wirklich der Wahnsinn war!“
Trainer Martin Blechschmidt ist nun gespannt, „welche Wirkung das mit sich bringt“ – schließlich könnten auch seine Sitzvolleyballer und Sitzvolleyballerinnen an dieser Situation wachsen. Die Zweitliga-Spielerinnen selbst haben signalisiert, dass sie Lust haben, weiter Sitzvolleyball zu spielen, wenn es möglich ist, schließlich ist es „ein toller Sport“, wie Hellmann sagt. Und auch Blechschmidt ist nicht bange, dass es nur eine einmalige Zusammenarbeit mit den BayerVolleys war: „Wie ich mitbekommen habe, hing die andere Hälfte des Teams vor dem Livestream und hat mitgefiebert.“