Rang vier für Léon Schäfer im Weitsprung
Léon Schäfer ist im Weitsprung bei den Paralympics in Paris Vierter geworden. Der Weltmeister von 2019, 2023 und 2024 blieb nach Silber in Tokio 2021 dieses Mal ganz ohne Medaille. Mit 6,93 Metern fehlten acht Zentimeter zum Bronzerang, zum Sieg sogar 75 Zentimeter. Jule Roß wurde Achte über 400 Meter beim Paralympics-Debüt.
Gold war sein klares Ziel, es wurde Rang vier – und Léon Schäfer war nach dem Wettkampf sichtlich bedient. In seinen Sprüngen ließ er viel Platz am Brett und auch in seinem gefürchteten letzten Versuch konnte er nicht mehr kontern, sodass am Ende 6,93 Meter als bestes Ergebnis stand.
Der 27-Jährige vom TSV Bayer 04 Leverkusen hatte in den vergangenen Jahren den Weitsprung der Klasse T63 dominiert. 2019 hatte er erstmals den Titel gewonnen, bei der WM 2023 in Paris verbesserte er mit 7,25 Metern seinen Weltrekord im letzten Versuch um einen Zentimeter und machte dann im Mai in Kobe den Titel-Hattrick perfekt – wieder im sechsten Sprung. Doch dann schlug kurz vor den Paralympics sein Konkurrent zurück, der so oft das Nachsehen hatte: Anfang Juli pulverisierte Joel de Jong die Bestmarke von Schäfer um 42 Zentimeter und flog auf sagenhafte 7,67 Meter, sodass der Niederländer als Favorit in Paris galt.
Und der Niederländer lieferte: Im letzten Versuch verbesserte er gar seinen Weltrekord um einen Zentimeter, dahinter wurde der Däne Daniel Wagner Zweiter mit 7,39 Metern, als Bronzemedaillengewinner schob sich überraschend Noah Mbuyamba mit Bestweite von 7,01 Meter aufs Podest. Bundestrainerin Marion Peters blickte nach der Enttäuschung nach vorne auf den 100-Meter-Wettbewerb, der am Sonntagabend mit den Vorläufen startet, am Montagabend steigt das Finale: „Ich hoffe, dass Léon heute Nacht die Energie in sich sammeln kann und sich morgen rehabilitiert. Er hat die Form und ich glaube an ihn.“
Jule Roß Achte beim Paralympics-Debüt
Jule Roß wurde im Finale über 400 Meter der Klasse T47 in 59,47 Sekunden Achte bei ihrem Paralympics-Debüt und lief die zweitschnellste Zeit ihrer noch jungen Karriere: "Die Atmosphäre und die Stimmung waren unbeschreiblich gut, es war super laut, und das hat einen mega gepusht. Ich habe auch direkt die Fahne meiner Familie gesehen, da stand Jule drauf", sagte die Athletin vom TSV Bayer 04 Leverkusen: "Gestern im Vorlauf war ich nervöser, aber heute wusste ich, wie die Abläufe vor dem Rennen sind. Die Aufregung war trotzdem da, aber es war einfach richtig cool. Es ist die zweitbeste Zeit, die ich jemals gelaufen bin, deswegen kann ich sehr zufrieden damit sein. Und den achten Platz bei den Paralympics kann mir keiner mehr nehmen."
Am Sonntagabend sprinten Johannes Floors und Léon Schäfer in den 100-Meter-Vorläufen, die Sitzvolleyballer spielen im zweiten Gruppenspiel gegen die Ukraine.