Für Kämpfertypen
Ottobock Talent Days 2021 (c) Mika Volkmann

Ottobock Talent Days: Paralympics-Nachwuchs trifft Stars

Die Bilder sind noch frisch, wie Johannes Floors und Léon Schäfer in Tokio auf ihren Prothesen bei den Paralympics zu Medaillen sprinteten und sprangen. Am Wochenende war die Mission der beiden, diese Eindrücke zu nutzen und bei den Ottobock Talent Days beim TSV Bayer 04 Leverkusen den paralympischen Nachwuchs zu begeistern und zu motivieren.


Nur zwei Wochen nach Ende der Paralympics in Tokio gab es in Leverkusen für interessierte Nachwuchsathletinnen und -athleten die Chance, sich selbst beim Sprinten und Springen mit Sportprothese auszutesten - und das bestens kam an: „Talent Days fand ich mega cool. Es hat mega Spaß gemacht, das mal auszuprobieren. Ich kann es nur weiterempfehlen, dass es jeder es mal macht, der Bock darauf hat“, sagte ein 18-jähriger Teilnehmer und Mihajlo, der im vergangenen Jahr schon dabei war, ergänzte: „Die Talent Days waren super. Die Atmosphäre war am coolsten, man hat andere Menschen kennengelernt. Es war eine mega Stimmung hier und ich konnte meinen sportlichen Horizont erweitern.“

Was ist das Geheimnis, dass die Talent Days die Teilnehmenden so begeistern? Unter Anleitung von Paralympicssieger Heinrich Popow, der bei den Ottobock Running Clinics weltweit Menschen das Laufen mit Prothese beibringt, durften mehr als zehn junge Sportlerinnen und Sportler im Alter von zwei bis 22 Jahren nach Leverkusen kommen, um dem Paralympischen Sport und dem Thema Sportprothesen näherzukommen. Geschwister durften mitmachen, Eltern und Orthopädiemechaniker konnten sich untereinander austauschen und bekamen vom erfahrenen Ottobock-Technikern und dem Orthopädieunternehmen Lentes Prothesenwerkstatt wertvolle Tipps, zudem erklärte ihnen auch Helena Pietsch, Co-Bundestrainerin Nachwuchs in der Para Leichtathletik, mehr über den Sport von Menschen mit Behinderung.

Nachdem allen Teilnehmenden individuell die Sportprothesen eingestellt wurde, konnten sie mit Heinrich Popow spielerisch erste Erfahrungen sammeln - immer auch an der Seite der Weltmeister Léon Schäfer, Johannes Floors, Tom Sengua Malutedi und Trainer-Legende Karl-Heinz Düe, der sagte: „Es war ein super Bild, als ich am Freitag auf die Anlage kam und unsere Athleten sich um die Kids gekümmert haben, wie sie ihre ersten Schritte gemacht haben.“ Neben dem Leverkusener Nachwuchstrainerinnen-Team und Nachwuchsbundestrainerin Pietsch war auch NRW-Landestrainer Jonas Klein vor Ort dabei: „Es war mega spannend für mich, neue Einblicke zu bekommen. Ich konnte meine Fragen zum Prothesenaufbau stellen und neue Athleten kennenlernen, die hoffentlich den Weg in den Verein finden werden.“

Anschließend wurden die Teilnehmenden in verschiedene Gruppen eingeteilt - je nach Alter und Vorerfahrung, zumal einige im vergangenen Jahr schon bei den ersten Ottobock Talent Days am Start waren: „Die alten Hasen sind für die Newcomer sehr hilfreich. Die Kids können sich an ihnen orientieren und sehen, welche Fortschritte man innerhalb eines Jahres machen kann“, erklärte Bayer-Trainerin Sara Grädtke und sah, wie die Teilnehmenden von einfachen Koordinationsübungen über Spiele und Würfe bis hin zum Sprint immer sicherer auf ihren Sportprothesen wurden.

Am Samstagabend stand dann noch ein Besuch der BayArena auf dem Plan und beim gemeinsamen Abendessen beantworteten Floors, Schäfer und Malutedi alle Fragen, die die Talente und Eltern stellten. Am Sonntag kamen durch die Berichterstattung in den sozialen Medien sogar noch eine weitere Teilnehmerin dazu, sodass sie pünktlich zum Highlight der Talent Days mit von der Partie war: Beim 30-Meter-Sprint dürfen die Nachwuchstalente sich mit den Stars messen. Und wer an dem Wochenende Spaß hatte, kann sich in den kommenden Wochen, Monaten und vielleicht sogar Jahren beim TSV Bayer 04 Leverkusen in der #HappyParaKids oder der #FitMitOhneProthese-Gruppe weiterhin sportlich betätigen, wie Parasport-Geschäftsführer Jörg Frischmann hofft: „Vielleicht sehen wir die eine oder den anderen ja in Zukunft öfters bei uns auf der Anlage. Das Wochenende wird für viele unvergesslich bleiben und ich danke allen, die das ermöglicht haben.“

Und da einige der Teilnehmenden immer noch nicht ausgelastet waren, fuhr eine Gruppe um Johannes Floors noch nach Köln weiter, um dort beim Bouldern noch weiter Spaß beim Sport zu haben - mit oder ohne Prothese.


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