Für Kämpfertypen
Girl Power in Erfurt (c) Wiebke Langenhan

Floors überragt bei DM in Erfurt, Bestleistungen für Roß und Vaske

Wind und Regen erschwerten die Bedingungen bei den Deutschen Para Leichtathletik-Meisterschaften in Erfurt am Samstag. Die Para Leichtathletinnen und Leichtathleten des TSV Bayer 04 Leverkusen nutzten die Bühne im Steigerwaldstadion dennoch, um sich für die Paralympics in Paris zu empfehlen.


10,57 Sekunden – nur drei Hundertstel über seinem Weltrekord! Johannes Floors sprintete in einer Fabelzeit zum deutschen Meistertitel. Doch dann die Enttäuschung: Der Rückenwind war mit 4,0 Metern pro Sekunde zu stark und damit unzulässig – die Zeiten zählen nicht für Rekordlisten. „Der Wind war extrem stark und drehend“, bedauert Bundestrainerin Marion Peters, die die 100-Meter-Leistungen der Männer zum Highlight kürte. Im Vorlauf war Floors bereits mit 10,82 Sekunden zur Weltjahresbestleistung gesprintet, auch über 200 Meter in 21,35 Sekunden hinterließ der Paralympicssieger einen starken Eindruck.

Nachwuchstalent Roß glänzt am 18. Geburtstag

Weitsprung-Weltrekordhalter Markus Rehm, sprang mit Gegenwind 7,97 Meter. Ein Sonderlob der Bundestrainerin erhielt ein Leverkusener Nachwuchstalent. „Jule Roß fand ich echt stark“, sagte Marion Peters über Roß, die mit 5,11 Metern an ihrem 18. Geburtstag ihre Freiluft-Bestweite im Weitsprung trotz starkem Gegenwind übertraf und zudem die 200 Meter in persönlicher Bestzeit von 26,49 Sekunden sprintete, nur bei der WM in Kobe war sie im Vorlauf mit zu viel Rückenwind schon schneller. Auch 200-Meter-Weltmeisterin Irmgard Bensusan präsentierte sich auf ihrer Paradestrecke gut und Nele Moos kehrte mit 28,55 Sekunden nach ihrer Verletzungspause beeindruckend zurück. Alle haben bereits die Norm erfüllt, wie auch Léon Schäfer, der nur die 100 Meter in Erfurt lief.

Zwei Leverkusenerinnen hoffen noch auf Paris-Tickets und betrieben in Erfurt Werbung in eigener Sache. „Speerwerferin Lise Petersen mit 36,19 Meter im letzten Versuch ist da für mich erwähnenswert, Kim Vaske hat eine Bestleistung gestoßen“, sagt Peters, nachdem Allroundtalent Vaske die Kugel auf 10,62 Meter fliegen ließ.

Denis Vasilev sprintete in 12,63 Sekunden über 100 Meter schneller als je zuvor und verbesserte sich im Finale auf 12,53 Sekunden, auch Moritz Hoffmann in 12,66 Sekunden und Viet Nguyen in 16,41 Sekunden liefen Bestzeiten. 

Am 6. Juli beim Para Leichtathletik Heimspiel gibt es die letzte Chance zur Normerfüllung, zuvor werden die Athletinnen und Athleten teilweise bei den niederländischen Meisterschaften am kommenden Wochenende sowie einem Abendsportfest in Leverkusen noch mal starten.

 


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