Für Kämpfertypen
Taliso Engel (c) Mika Volkmann / DBS

Ein Schwimmer zum Verlieben: Engel mit deutschem Rekord

Taliso Engel hat gleich bei seinem ersten Paralympics-Start eine neue deutsche Bestmarke aufgestellt - und diese über 400 Meter Freistil im Finale noch mal verbessert.


Nur 0,61 Sekunden betrug die Reaktionszeit von Taliso Engel beim Start seines Vorlaufs über die 400 Meter Freistil in der Startklasse S13 - schneller kam keiner aus dem Startblock. Für die erste Bahn brauchte der amtierende Welt- und Europameister über die 100 Meter Brust gerade einmal 28,13 Sekunden und schlug als Zweiter an. Die folgenden 50 Meter in 31,90 Sekunden ließen sich ebenfalls sehen. „Mittendrin habe ich mir gedacht, ob ich die ersten 50 Meter nicht doch zu schnell angegangen bin“, sagte Engel, der die 400 Meter Kraul schon ewig nicht mehr geschwommen ist: „Das letzte Mal war im Januar.“ 4:21,09 Minuten brauchte der Mittelfranke im Aquatics Centre von Tokio und stellte damit einen deutschen Rekord auf. Mit der fünftschnellsten Zeit zog er bei seinen ersten Paralympics direkt ins Finale ein.

Dort setzte der 19 Jahre alte Schwimmer nochmals einen drauf: Seine im Vorlauf aufgestellte persönliche Bestzeit unterbot er nochmals und schlug nach 4:20,73 Minuten als Sechster im Ziel an. „Ich habe das umgesetzt, was wir heute Morgen nochmal besprochen hatten und bin auf jeden Fall zufrieden“, sagte Engel. Weil er nun die ersten 50 Meter langsamer angegangen ist? Im Gegenteil: „Nach dem Reinspringen hatte ich dann nochmal Bock, richtig schnell anzugehen.“ Er blieb nur knapp hinter der Zeit der ersten 50 Meter aus dem Vorlauf zurück. „Er ist gut geschwommen und hat das taktisch klüger gemacht im Finale: Er ist viel gleichmäßiger geschwommen als noch heute Morgen. Das passt. Und der Endspurt, der ist toll“, sagte Bundestrainerin Ute Schinkitz.

 

Engel konnte jedoch nicht nur mit seinen Zeiten beeindrucken: Schinkitz geriet richtig ins Schwärmen, als sie vom Schwimm-Stil des 19-Jährigen sprach: „Wie er immer schwimmt - da kann man sich einfach verlieben. Es sieht richtig toll aus.“ Engel, dem die Stimmung in Tokio sehr gut gefällt, wähnt sich selbst in guter Form. Diese gilt es nun zu konservieren: „Aus meiner Sicht stimmt die Performance - wir müssen sie nur zum Tag X halten“, sagte Schinkitz und meinte damit den kommenden Mittwoch, wenn es bei den 100 Metern Brust auf die Paradestrecke des Deutschen geht.

Quelle: Patrick Dirrigl


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