
Bundestrainer vor Champions Cup: "Sehe definitiv Chancen für Leverkusen"
Bei den Paralympics in Paris zählten sieben Leverkusener zur Nationalmannschaft, die Platz vier belegte. Klar, dass Bundestrainer Christoph Herzog beim Champions Cup am 2. und 3. Mai auch selbst vor Ort ist, um die Jungs zu unterstützen. Im Interview spricht er über die Bayer-Chancen und die Ziele für die EM.
Was bedeutet der Champions Cup in Leverkusen für den deutschen Sitzvolleyball?
"2023 war der Champions Cup schon in Dresden, jetzt wird es noch öffentlichkeitswirksamer. Durch das neue Spielsystem ist der Champions Cup das höchste Vereins-Turnier, das es gibt und Leverkusen gehört da absolut hin. Mitte Juni haben wir mit der Golden Nations League in Kienbaum noch das höchste Ranglisten-Turnier nach der EM und ich bin froh, dass wir zurück auf der Landkarte sind, was die Ausrichtung von Turnieren angeht. Es gibt auch seit vielen Jahren den LE-Cup in Leipzig mit internationalen Teams. Aber ein ParaVolley Europe-Turnier ist noch mal eine andere Hausnummer und gleichzeitig ein super Training für die Nationalspieler."
Wer gewinnt und wo landet Leverkusen?
Ich sehe definitiv Finalchancen für Leverkusen. Titelverteidiger OKI Fantomi wird schwer zu schlagen, aber Leverkusen war schon im vergangenen Jahr nah dran. Ich vermute, dass Leverkusen im Halbfinale auf Lukavac trifft und dann auf Fantomi im Finale. Es würde mich nicht überraschen, wenn unsere Jungs einen besonders guten Tag hinlegen, aber erfahrungsgemäß hat Fantomi einfach eine andere Angriffs- und Blockhöhe.
Vom 23. Juli bis 3. August steigt die EM im ungarischen Budapest. Was sind eure nächsten Stationen?
Jetzt stehen viele Vereinsturniere an, wir fliegen dann Ende Mai zu den Sarajevo Open, wo wir auch gegen SPID und Fantomi außerhalb des Turniers spielen. Da wollen wir 4 Tage intensiv Volleyball leben. Anfang Juni vor der Golden Nations League sind wir noch mal in Breslau, um mit Polen ein paar Spiele zu machen. Dann die Golden Nations League, dann frei, dann ein Trainingscamp in Leverkusen und Ende Juli fliegen wir zur EM nach Budapest. Anschließend nehmen wir auch noch den World Cup in den USA mit Mitte Oktober. Es ist gar nicht schlecht, im Jahr vor der WM noch mal die Mannschaften außerhalb Europas zu bespielen.
Wie hat sich der Kader seit den Paralympics verändert?
Thomas Renger und Jürgen Schrapp haben sich endgültig verabschiedet, auch Francis Tonleu steht aus beruflichen Gründen diese Saison nicht zur Verfügung. Das sind drei Jungs, die große Spielanteile in Paris hatten, sodass jetzt ein ganz anderes Mannschaftsgefüge und -Klima entsteht. Es ist aber gut für den Weg, den wir gehen wollen mit der Verjüngung. Wir haben drei neue Spieler, einer ist 22, einer 21 und einer 15. Dieses Jahr ist perfekt für den kleinen Umbruch, die jüngeren Spieler sind auf einem ordentlichen Niveau. Mit 30 Jahren und jünger können wir eine gute Sechser-Mannschaft hinsetzen, das können nicht viele in Europa, deshalb sind wir positiv gestimmt für die Zukunft.
Was ist euer Ziel für die EM?
Europameister werden, deshalb fahren wir hin. Der Plan ist es, die Ukraine zu schlagen und ins Finale zu kommen, um dort Bosnien gegenüber zu stehen. Und dann einen Satz mehr gewinnen als bei der letzten EM in Italien, als wir im Finale gegen Bosnien 2:1 vorne waren und im Tiebreak noch verloren haben.
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