Für Zielstrebige

Britta Heidemann beendet aktive Karriere

10 Jahre nach olympischem Fecht-Gold / Als IOC Athletenvertreterin nach Pyeongchang


2008 in Peking wurde aus ihr eine der größten deutschen Sportlerinnen: Olympia-Gold im Degenfechten, mit 25. Ein Jahr zuvor hatte Britta Heidemann schon den WM-Titel gewonnen, 2009 folgte die Europameisterschaft. Keiner Degenfechterin sonst ist das „Goldene Triple“, also gleichzeitig Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin zu sein, jemals gelungen.

Jetzt beendet Britta Heidemann, mittlerweile diplomierte Chinawissenschaftlerin, ihre aktive Karriere. „Es fällt mir nicht leicht, mich vom Leistungssport und aus der Wettkampf-Welt zu verabschieden, aber ich bin hoch motiviert, mich vermehrt für Themen zu engagieren, die in der Vergangenheit zu kurz gekommen sind“, erklärt die Sportlerin des TSV Bayer 04 Leverkusen, die am Samstag beim „Ball des Sports“ der Deutschen Sporthilfe in Wiesbaden mit einer Show-Einlage ihre Abschiedsvorstellung gab.

Seit 2016 setzt sich die 35-Jährige u.a. als gewähltes Mitglied der IOC-Athletenkommission, als Präsidiumsmitglied des DOSB und als Botschafterin der Bundesregierung „Sport für Entwicklung“ für Athleten und die Entwicklungschancen durch Sport ein. „Ich möchte junge Menschen und vor allem Mädchen ermutigen, sich Ziele zu setzen und ihren eigenen Weg zu gehen. Durch den Sport habe ich als Frau sehr viel Selbstvertrauen gewonnen.“ Zudem ist sie dem Fußball verbunden, mit Sitz im Aufsichtsrat des 1. FC Köln und als Kuratoriumsmitglied der DFL-Stiftung.

Heidemann: „Ich glaube fest an die verbindende Kraft des Sports und den Wert des Sports für die Persönlichkeitsentwicklung. Sport spricht eine globale Sprache, man sollte ihr unbedingt zuhören.“ Eine Herzensangelegenheit bleibt ihr das Fechten: „Ich möchte diesen wunderbaren Sport wieder attraktiver machen. Die Fechtkunst hat viel Eleganz und Sexappeal, sie übt seit jeher eine Faszination auf Menschen aus. Ich möchte wieder mehr Menschen dafür begeistern.“ Heidemann schrieb ein Buch mit dem Titel „Glück ist eine Frage der Haltung“ und hält seit vielen Jahren Vorträge darüber und organisiert Fecht-Events vor allem für die, die den Sport z.B. nur aus dem Fernsehen kennen.

„Auch wenn die eine Karriere jetzt vorbei ist“, erklärt die hochmotivierte Kölnerin, „geht die zweite Laufbahn gerade erst richtig los. Ich werde voller Energie meine Ziele angehen und möchte auf diesem Weg so viele Menschen wie möglich mitnehmen.“

Bei allen Erfolgen, die Britta Heidemann in der ganzen Welt gefeiert hat – sie wusste immer, wo ihr sportliches Zuhause ist: "Der TSV Bayer 04 Leverkusen ist und bleibt meine Fechtheimat. Ich habe dem Verein unheimlich viel zu verdanken und fühle mich immer wohl, wenn ich in die Fechthalle gehe, auch heute noch."

Ganz ohne sie auskommen müssen die TSV-Fechter tatsächlich nicht. Wie zu erwarten, setzte sie ihre Ankündigung bereits in Tat um und unterstützte einige Nachwuchssportler als Coach. Schon mehrmals hat sie talentierte Bayer-Athleten zu Wettkämpfen begleitet und ihnen vor Ort wertvolle Tipps gegeben.

Auch für den Vorsitzenden des TSV Bayer 04, Klaus Beck, endet mit der „Ära Heidemann“ eine äußerst bemerkenswerte Zeit: „Britta war und ist für uns ein ganz besonderes Aushängeschild. Zuerst natürlich mit ihren unglaublichen Erfolgen, und dann aber genauso durch ihr vielfältiges Engagement und ihre charmanten Auftritte jenseits der Planche. Sie ist eine absolute Bereicherung für die Sportwelt“, so Klaus Beck über das TSV-Ehrenmitglied.


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