
Dramatische Meisterschaft mit versöhnlichem Ende - M60 holen Bronzemedaille
Eine mehr als dramatische Deutsche Meisterschaft erlebten die Männer-60 Faustballer des TSV Bayer 04 Leverkusen am Karnevalswochenende in Rosenheim.
Nach wenigen Minuten Spielzeit im ersten Spiel der Meisterschaft brach ein Spieler des TV Segnitz auf dem Spielfeld zusammen nachdem er, wie sich herausstellen sollte, einen Herzinfarkt erlitten hatte. Dank des beherzten Eingreifens von Sanitätern und später des Notarztes konnte er jedoch gerettet werden. Die Meisterschaft wurde nach Beratungen der Mannschaftsführer mit der Veranstaltungsleitung für mehr als zwei Stunden unterbrochen bis feststand, dass es dem Segnitzer Spieler den Umständen entsprechend wieder gut ging. Der TV Segnitz zog natürlich sein Team von der Meisterschaft zurück.
So geriet der Faustballsport erst einmal zur Nebensache, doch nach der Pause mussten die Bayer-Spieler gleich gegen den TV Hohenklingen antreten. Anfänglich lief bei den Farbenstädtern nicht viel zusammen. Die Abwehr leistete sich ungewohnte Fehler und während die eigene Angabe zu wenig Druck entfalteten, bekam man die häufig kurz gespielten Angaben des Gegners kaum in den Griff. Ein 8:11 war die logische Konsequenz. Im zweiten Satz hatte man ich dann deutlich besser auf den bisher unbekannten Gegner eingestellt und konnte gleich einen beruhigen Vorsprung herausspielen. Als es gerade gut lief, zog sich jedoch Angreifer Frank Schmidt einen Musekelfaserriss im Oberschenkel zu und war damit für den Rest der Meisterschaft nicht mehr einsetzbar. Er wurde durch den Neu-60er Detlef "Shampoo" Kampow ersetzt. Das Bayer-Team ließ sich dadurch jedoch nicht verunsichern und da Hohenklingen jetzt auch noch den ein oder anderen Eigenfehler einstreute, ging der 2. Satz mit 11: 4 deutlich an den TSV Bayer 04. Das Spiel endete damit unentschieden.
Im zweiten Spiel traf man auf die alten Bekannten von der TSG Tiefenthal. Bis auf wenige Ausnahmen hatte das Bayer-Team in der Vergangenheit gegen diesen Gegner immer die Oberhand behalten. Und so lief es auch dieses Mal. Zwar wehrte sich Tiefenthal nach Kräften, hatte aber letztendlich nie eine echte Chance. Zu sicher stand mittlerweile die Bayer-Abwehr und auch im Angriff gelangen einige schöne Punkte. So endete der 1. Satz mit 11:7 für Bayer 04. Im 2. Satz lag man ständig mehr oder weniger deutlich in Führung, ließ den Gegner aber durch unnötige Fehler im Angriff noch einmal herankommen. Am Ende hieß es dann 11:9 für die Farbenstädter, denen der Gruppensieg damit schon nicht mehr zu nehmen war, da man im direkten Vergleich mit dem TV Hohenklingen das bessere Punktverhältnis hatte.
Mit einem spannenden 15:14 und 15:13 Sieg gegen Hohenklingen sicherte sich Tiefenthal noch den 2. Gruppenplatz.
Halbfinalgegner des TSV Bayer 04 war am Sonntagvormittag der Favorit vom MTV Rosenheim, der jedoch auf seinen etatmäßigen Angabenschläger Jörg Ramel verletzungsbedingt verzichten musste. Somit rechnete sich Bayer 04 eine realistische Chance auf den Finaleinzug aus. Im 1. Satz lief man jedoch erst einmal einem Rückstand hinterher. Insbesondere die Angaben konnten die bärenstarke Abwehr des MTV nicht wirklich in Bedrängnis bringen. Da auch der Rosenheimer Angriff stark auftrumpfte, ging der Satz mit 8:11verloren. Im 2. Satz änderte sich jedoch das Bild, da der Bayer-Angriff nun etwas mehr Druck entfaltete. Beim generischen Angreifer schlichen sich ein paar ungewohnte Fehler ein und so holte sich die Bayer-Fünf den Satz mit 11:8. Im 3. Satz hatten man dann aber das Pulver verschossen. Während der Rosenheimer Angriff wieder fehlerfrei agierte, musste Bayer 04 immer mehr Risiko gehen, um zu Punkten zu kommen. Dadurch stieg die Fehlerquote und am Ende hatte Rosenheim mit 5:11 deutlich die Nase vorne.
Im Spiel um die Bronzemedaille trafen die Farbenstädter dann erneut auf die TSG Tiefen-thal. Diese musste jedoch verletzungsbedingt auf ihren Hauptangreifer verzichten und wurde vom Bayer-Team mit 11:3 und 11:4 regelrecht abgefertigt. Nachdem die Bayer-60er seit 2019 alle vier Deutschen Hallenmeisterschaften, sofern diese nicht Corona-bedingt ausgefallen waren, gewonnen hatten, war der Gewinn der Bronzemedaille doch noch ein versöhnlicher Abschluss einer Deutschen Meisterschaft, die so dramatisch begonnen hatte.
Das Team: Rolf Strack, Martin "Benny" Pelz, Rainer Cymera, Ralf Frings, Udo Mehle, Frank Schmidt, Leonhard Forstmeier, Detlef "Shampoo" Kampow, Betreuer: Detlef Cymera, Helmut Schmitt
Bericht: Frank Schmidt