| Fechten
Vizeweltmeisterin Ndolo startet für Kenia
TSV-Degenfechterin Alexandra Ndolo startet ab sofort bei internationalen Wettbewerben für das Heimatland ihres Vaters, Kenia. Die amtierende Vizeweltmeisterin, die seit ihrer Geburt die kenianische Staatsangehörigkeit besitzt und sich schon seit 2014 für den Fechtsport in Kenia engagiert, möchte so den Fechtsport in Ostafrika weiter voranbringen.
Nach diversen DM-Titeln und der Silbermedaille bei der EM 2017 war die diesjährige Vizeweltmeisterschaft in Kairo der größte Erfolg in der bisherigen Karriere der TSV-Athletin. „Ich habe realistisch betrachtet noch etwa zwei bis sechs Jahre Leistungssport vor mir. Die würde ich gerne nutzen, um dem Fechten in Kenia einen weiteren Schub zu verleihen“, erklärt Alex Ndolo. „Neben den Läufern, die in Kenia verehrt werden, feiern die Menschen dort auch alle anderen Medaillengewinner. Das Interesse am Sport ist riesengroß. Ich glaube, dass ich in meiner neuen Rolle viel für den Fechtsport in Kenia bewirken kann“, erläutert die Wahl-Kölnerin. Noch vor wenigen Wochen war sie im Rahmen ihres Sozialprojektes in Kenia, hat Fecht-Utensilien mitgebracht und sich mit den Kinder ausgetauscht.
Der Wechsel vom deutschen zum kenianischen Verband ist mit Vorfreude, aber auch einer tiefen Dankbarkeit, verbunden. „Wir hatten im Deutschen Fechter-Bund eine tolle Zeit miteinander, für die sehr gute Zusammenarbeit bin ich äußerst dankbar“, betont Alex Ndolo, die ihr Vereinstraining weiterhin beim TSV Bayer 04 absolvieren wird. Nachdem der deutsche Verband seine Freigabe erteilt hat, wird die Tochter eines kenianischen Vaters und einer polnischen Mutter bei nationalen Meisterschaften wie bisher für den TSV Bayer 04 starten, bei internationalen Meisterschaften dann für Kenia. An ihrem großen sportlichen Ziel hat sich derweil nichts geändert: Alexandra Ndolo möchte 2024 zu den Olympischen Spielen in Paris.
Uwe Pulsfort
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