
Verdiente Anerkennung für tolle Leistungen
Was für ein beeindruckender Abend: Insgesamt 92 erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler galt es bei der traditionellen Jugendehrung des TSV Bayer 04 auszuzeichnen, gekrönt durch Awards für besonders herausragende Leistungen. TSV-Geschäftsführerin Anne Wingchen begrüßte die jungen Athletinnen und Athleten, die im Jahr 2024 entweder national eine Medaille gewinnen oder international eine Top 5-Platzierung erreichen konnten, in der Kurt-Rieß-Halle 3, wo die große Bühne für die jungen Gäste bereitstand.

Bevor das Programm so richtig startete, dankten Anne Wingchen und die Jugendausschuss-Vorsitzende Silke Theisen Gero Steinmetz für sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement im Jugendausschuss. Als klar war, dass Silke Theisen gesundheitsbedingt die Jugendehrung in diesem Jahr nicht organisieren können würde, sprang der „Stellvertreter“ wie selbstverständlich ein und trug so maßgeblich zu diesem gelungenen Abend bei.
Das Programm war wieder unterhaltsam gestaltet, Ehrungen und Interviews wurden immer wieder ergänzt mit sehenswerten Darbietungen einzelner Sportabteilungen. Stammgäste sind längst die Rhythmischen Sportgymnastinnen, die einmal mehr eindrucksvolle Darbietungen zeigten. Spannend zu beobachten waren auch die Ausschnitte aus dem Box-Training und auch die Fechter hatten eine Demonstration vorbereitet, die mit anerkennendem Applaus bedacht wurde.
In den Interviews gaben die Sportlerinnen und Sportler spannende Einblicke in ihren Trainings- und Wettkampfalltag. So mancher Sportler und Trainer im Zuschauerbereich stupste seinen Sitznachbarn an, als die RSG-Turnerinnen von ihren sechs Trainingseinheiten pro Woche berichteten – und das vier Stunden pro Tag Tag… Den Übergang von Spitzensportler zum Trainer beschrieb Anthony Zingg: „Bei einem Kampf zu coachen ist für mich zum Teil anstrengender als selber zu kämpfen“, erklärte der frühere U23-Weltmeister, der sich in seiner Rolle als hauptamtlicher Trainer aber absolut wohlfühlt.
Nach der Vorstellung zahlreicher Einzel- und Teamerfolge wurde die Vergabe der Awards mit Spannung erwartet. Die Auszeichnung als „Nachwuchssportler des Jahres“ übernahm Jürgen Schrapp, neues Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand und mit sieben Paralympics-Teilnahmen und 17 Deutschen Meistertiteln ein überaus erfolgreicher Sitzvolleyballer. „Es ist wichtig, dass Menschen auch ein sportliches Zuhause haben und das bietet der TSV sowohl im Spitzen- als auch im Breitensport“, unterstrich Schrapp. Beim „Nachwuchssportler des Jahres“ ist das ohne Frage der Fall: Hendrik Müller ist seit Kindesbeinen an Mitglied im TSV Bayer 04, war bereits Leverkusener Eliteschüler des Jahres und hat im vergangenen Jahr den Titel als U20-Weltmeister im Stabhochsprung gewonnen. Und zwar durchaus noch mit Luft nach oben, wie er betont: „Das war ehrlich gesagt kein besonders guter Wettkampf, aber mit meiner Willenskraft habe ich es auch beim letzten Sprung im dritten Versuch geschafft“.
Die „Nachwuchssportlerin des Jahres“ erhielt ihren Award aus den Händen von Oberbürgermeister Uwe Richrath, der sich zunächst an alle anwesenden Sportlerinnen und Sportler richtete: „Sport hatte eine ganz besondere Kraft, weil Sport verbindet. Ihr tragt den Namen Leverkusen in die gesamte Welt hinaus, dafür ganz herzlichen Dank“, betonte Richrath. Die Auszeichnung übergab der Oberbürgermeister an Olivia Misterek. Sie war in den vergangenen Jahren schon so oft in der Gruppe auf der Bühne, nun stand sie für einen Moment ganz allein im Rampenlicht. Die Rhythmische Sportgymnastin gewann im vergangenen Jahr fünf Medaillen, davon allein drei Deutsche Meisterschaften. Dass ihre Erfolge nicht von selbst kommen, machte sie schnell klar: „Wir trainieren sechsmal pro Woche, vier Stunden pro Tag.“
Einen besonderen Ehrengast konnte Anne Wingchen für die Auszeichnung der „Mannschaft des Jahres“ begrüßen: Mit Markus Rehm war der erfolgreichste Para-Weitspringer aller Zeiten gekommen, um den U16-Leichtathleten ihre Auszeichnung zu überreichen. Sie sind mit beeindruckenden Einzelleistungen als Team zusammengewachsen und konnten so den deutschen Meistertitel gewinnen. Und wenn sie es machen, wie Markus Rehm, dann werden sie noch lange dabeibleiben. „Es ist einfach die Leidenschaft für den Sport, die mich nach wie vor antreibt, auch nach vielen Jahren noch das letzte Prozent aus mir rauszukitzeln“, erklärt der 36-Jährige mehrfache Paralympicssieger.
Die erfolgreichste Zeit noch vor sich hat vermutlich Cosimo Gonzáles. Der Deutsche U13-Meister im Degenfechten erhielt den „Young Talent Award“. Auch Cosimo hat große Ziele: „Ich möchte auf jeden Fall mal an einer WM teilnehmen.“ Überreicht wurde der Award von Joel Lungelu und Lennart Litera, zwei junge Basketballer aus der Bundesliga-Mannschaft der BAYER GIANTS, die beide seit ihrer Kindheit bzw. Jugend beim TSV spielen.
Eine ganz besondere Auszeichnung ging an Marie Gruska. Für ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement erhielt die junge Faustballerin von Gero Steinmetz den „Colibri-Award“.
Zuletzt standen nochmal die Leichtathleten im Mittelpunkt: Das Team des Landrat-Lucas-Gymnasiums war Bundessieger bei „Jugend trainiert für Olympia und Paralympics“ geworden und erhielt dafür einen Sonderpreis.
Bevor Anne Wingchen das Buffett eröffnete, ging ihr ausdrücklicher Dank an die vielen Eltern, Trainer, Betreuer und Helfer. „Ohne euch wären diese Erfolge nicht möglich“, so das Schlusswort der Veranstaltung.
Uwe Pulsfort
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