Schwache zweite Hälfte kostet den Sieg
ART Giants Düsseldorf75:95BAYER GIANTS Leverkusen
Die BAYER GIANTS Leverkusen verlieren am 4. Spieltag in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA 2022/23 bei den ART Giants Düsseldorf deutlich mit 75:95.
Alles war angerichtet für ein spannendes NRW-Duell am Samstagabend, zwischen den ART Giants Düsseldorf und dem deutschen Rekordmeister aus Leverkusen. 780 Zuschauer, darunter 100 mitgereiste Fans aus der Farbenstadt, wollten nach den zuletzt deutlichen Niederlagen der „BAYER-Boys“ gegen die Tigers Tübingen (66:98) und die Uni Baskets Paderborn (65:96) mit dafür sorgen, dass ihre Mannschaft wieder ein Erfolgserlebnis feiern darf. In der ersten Halbzeit waren die Mannen von der Bismarckstraße auch auf einem guten Weg…
Die Starting-Five um Xavier Bishop, Haris Hujic, Abdul Mohamed, Dejan Kovacevic und Devin Thomas ging hellwach in die Begegnung und erspielte sich die erste Führung des Spiels durch einen erfolgreichen Korbleger von Kovacevic. In den folgenden Minuten entwickelte sich eine intensive Partie auf Augenhöhe, in der sich beide Mannschaften nichts schenkten. Die GIANTS konterten einen erfolgreichen Angriff des ART umgehend, während Düsseldorf immer wieder den freien Wurf durch die Reuse der Gäste befördern konnte. Zum Ende des Abschnitts gingen die Hausherren, aufgrund eines 7:2-„Run“, mit 23:17 in Front. Dennoch machte das Auftreten der „Giganten“ Mut, die Einstellung auf Seiten des ProA-Vizemeisters von 2021 stimmte.
Der zweite Durchgang gehörte dann den GIANTS aus Leverkusen. Aufgrund eines 6:0-Laufs konnten die Leverkusener ausgleichen (23:23 – 12. Spielminute). Es entwickelte sich ein munteres Spiel mit vielen sehenswerten Aktionen, bei denen die BAYER-Offensive einiges zu bieten hatte. Es waren noch knapp dreißig Sekunden in der ersten Halbzeit zu gehen, als Dejan Kovacevic für die höchste Führung des 14-maligen Deutschen Meisters an diesem Abend sorgte (35:44). Doch wie bereits in der Spielperiode zuvor beendete Düsseldorf mit einem „Buzzerbeater“ den Abschnitt. In diesem Fall schickte Jacob Rigoni beide Mannschaften per Dreier zum Spielstand von 38:44 aus Sicht der Heimmannschaft in die Halbzeitpause.
Die ersten zwanzig gespielten Minuten erzeugten Hoffnung bei den Fans des Rekordmeisters. Doch der dritte Abschnitt zeigte die Schwächen im Spiel der GIANTS deutlich auf. Leverkusen machte nun vermehrt einfache Fehler und ließ viele zweite Chancen zu. Diese nutzte der ART auffällig effektiv und setzte sich Punkt um Punkt ab. Dennoch, die „Riesen vom Rhein“ ließen die Köpfe nicht hängen. Immer wieder konnten sie Akzente setzen, was dafür sorgte, dass die Landeshauptstädter nicht vorentscheidend davonzogen. Auch wenn nach dem dritten Viertel die Führung der Düsseldorfer zehn Zähler betrug (68:58), es war noch alles möglich.
Die Geschichte des Schlussdurchgangs ist allerdings schnell erzählt. Von Minute 30 bis Minute 33 erzielte Düsseldorf acht Punkte, Leverkusen gelangen dagegen nur zwei (76:60). Es war wie verhext, der „Wilson“ wollte einfach nicht durch den Korb des ART fliegen. Die Hausherren gaben in der Folge weiterhin den Ton an und spielten sich in einen wahren Rausch. Gefühlt jeder Rebound landete in den Armen eines Spielers des Teams von Florian Flabb, während Leverkusen in vielen Situationen zu zögerlich auftrat. Spätestens nach einem krachenden Dunk durch Booker Caplin in der 37. Spielminute war die Begegnung beim Spielstand von 86:64 entschieden. BAYER verlor schlussendlich mit 95:75.
Die Topscorer des Spiels waren Xavier Bishop und Dejan Kovacevic, die jeweils 16 Punkte erzielen konnten. Robert Drijencic folgt mit 14 Zählern. Kovacevic war mit zusätzlichen neun Rebounds der effektivste Akteur von BAYER (Effektivität: 18). Die meisten Korbvorlagen verteilte Bishop, der auf insgesamt sechs Assists kam.
GIANTS-Trainer Hansi Gnad zeigte sich nach der Partie enttäuscht: „Ich möchte den Düsseldorfern gratulieren, die das Spiel hochverdient gewonnen haben. In der zweiten Halbzeit hat uns der ART deutlich den Schneid abgekauft und uns das Leben im Angriff wie in der Defensive sehr schwer gemacht. Ich glaube, in den ersten zwanzig Minuten haben wir sehr ordentlich gespielt, im Anschluss haben wir jedoch komplett den Faden verloren. Es war wirklich erschreckend, dass wir, egal in welcher Formation wir in der zweiten Hälfte auf dem Parkett standen, den Gegner nicht unter Druck setzen konnten. Zusätzlich merkt man, dass die Jungs nach den beiden deutlichen Niederlagen gegen Paderborn und Tübingen über kein besonders großes Selbstbewusstsein verfügen. Mein Team ist noch sehr jung, muss sich entwickeln und braucht vor allem noch Zeit. Wir werden in den kommenden Tagen und Wochen weiter konsequent hart an uns arbeiten. Keiner mag es zu verlieren und wir wollen unbedingt wieder Erfolgserlebnisse feiern!“
Den GIANTS-Fans dankte Gnad für die Unterstützung: „Es war toll, dass trotz der zuletzt mäßigen Ergebnisse so viele Fans nach Düsseldorf gereist sind. Das hat uns einen immensen Push in der ersten Hälfte beschert. Dass es am Ende nicht zum Sieg gereicht hat, tut uns allen leid. Ich kann versichern, dass die Jungs sowas nicht mit Absicht tun. Wir nehmen die aktuelle Situation nicht auf die leichte Schulter, das kann man mir glauben. Ganz im Gegenteil: Die Verunsicherung zu verlieren, ist aktuell größer als gewinnen zu wollen.“ Basketball-Geschäftsführer Henrik Fronda ergänzt: „Sportlich war der Abend aufgrund der zweiten Halbzeit sicherlich einer zum Vergessen. Umso mehr muss ich sagen, hat mich der tolle Support der rund 100 Leverkusener Fans beeindruckt. Unsere Anhänger haben die Partie in Düsseldorf zu einem Heimspiel für die GIANTS gemacht. Daher möchte ich mich für den leidenschaftlichen Support der Fans bedanken.“
Für die Leverkusener Korbjäger geht es am Sonntag, 30.10.2022, um 16 Uhr weiter. In der Ostermann-Arena kommt es zum „Rematch“ des ProB-Finals von 2019, gegen die WWU Baskets Münster.
Scoring BAYER GIANTS Leverkusen: Xavier Bishop (16 Punkte), Dejan Kovacevic (16), Robert Drijencic (14), Devin Thomas (8), Abdul Mohamed (6), Robert Merz (5), Marc-André Fortin (4), Haris Hujic (3), Marius Stoll (3), Thomas Fankhauser, Joel Moketo Lungelu und Justin Gnad
Christopher Kwiotek
Mehr aus dem Bereich Basketball lesen.