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Ricarda Multerer trumpft mit Weltcup-Bronze

Degenfechterin Ricarda Multerer zeigt sich im ersten internationalen Wettkampf nach der Corona-Pause in Bestform und holt die erste Weltcup-Medaille ihrer Karriere.


Am Ende musste sie sich nur der Weltranglistenvierten im Damendegen, der Koreanerin Injeong Choi, geschlagen geben: Beim vom 19. bis 23. März ausgetragenen Degen-Weltcup im russischen Kasan, dem ersten internationalen Termin im Kalender des Welt-Fechtverbandes seit Beginn der Corona-Krise, legte die TSV-Atheltin Ricarda Multerer einen nahezu perfekten Wettkampf hin und sicherte sich eine mehr als verdiente Bronze-Medaille.
Den Grundstein für diesen Erfolg setzte die 30-Jährige bereits am Tag der Vor-Qualifikation, als sie sich über eine nicht leichte Vorrunde und das vorläufige 256er Tableau, in dem sie sich gegen die Französin Diane van Kerrsenbrock sowie die auf zwei gesetzte Estin Kristina Kuusk durchsetzen konnte, einen Platz im Hauptfeld der besten 64 erkämpfte. Am darauffolgenden Haupttag stand sie zunächst der Chinesin Mingye Zhu, aktuell immerhin Nummer elf der Weltrangliste, gegenüber, die sie mit einem klaren 15:5 geradezu von der Fechtbahn fegte. Knapper ging das Gefecht gegen die Argentinierin Isabel di Tella aus, doch hier konnte „Rici“ Nerven beweisen, indem sie nach einem engen Gefecht mit wechselnder Führung den Siegtreffer zum 15:14 setzte. Nerven aus Stahl sollten auch im weiteren Verlauf des Tages noch gefragt sein, denn nach einem relativ ungefährdeten 15:11 Sieg gegen die Hyuna Shin (Südkorea) lieferten sich Ricarda und die Ungarin Anna Kun im Achtelfinale ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Ein Stand von 14:14 nach Ablauf der regulären Kampfzeit bedeutete hier eine Verlängerungsminute mit Sudden Death beim ersten gültigen Treffer – und besagter Treffer gehörte schließlich der Leverkusenerin, die somit ins Halbfinale einzog. Gegen die dort wartende Nummer 4 der Welt Injeong Choi (Südkorea) konnte Ricarda zunächst mithalten, musste sich ihrer Gegnerin schlussendlich aber mit 15:8 beugen.
Bronze und viele Punkte für die Weltrangliste lautete damit das Endergebnis für die TSV-Fechterin, die sich das Siegerpodest mit besagter Injeong Choi, am Ende die Goldmedaillengewinnerin des Tages, sowie der Französin Aliya Luty (Silber) und der Koreanerin Young Mi Kang teilte.
„Rici hat sowohl am ersten als auch am zweiten Wettkampftag wirklich gut gefochten“, freute sich entsprechend TSV-Trainer Dávid Keszler. „Sie zeigte exzellentes Fechten und hat einige große Namen geschlagen. Vor diesem Wettkampf hat sie hart und konzentriert trainiert, sodass sie dieses fantastische Ergebnis absolut verdient. Harte Arbeit zahlt sich eben aus“.

Die weiteren Leverkusener Fechterinnen und Fechter blieben bei diesem Wettkampf etwas hinter ihren Möglichkeiten zurück: Nachdem Alexandra Ehler äußerst knapp den Einzug in den zweiten Tag verpasst hatte, vertrat in der Damenkonkurrenz neben Ricarda nur die aktuelle Nummer 1 der Deutschen Rangliste, Alexandra Ndolo, die Farben der Leverkusener im Tableau der besten 64, verlor hier jedoch ihr Auftaktgefecht gegen Alberta Santuccio aus Italien und landete damit auf Platz 49. Bei den Herren gelang von drei nach Kazan gereisten TSV-Athleten nur einem der Sprung ins Haupttableau: Fabian Herzberg belegte nach einer Niederlage gegen den US-Amerikaner Dwight Smith am Ende Platz 51.  

In den am Montag und Dienstag gefochtenen Team-Wettbewerben konnten die Mannschaften mit Leverkusener Beteiligung nicht in die Medaillenvergabe eingreifen: Die Herrennationalmannschaft mit Lukas Bellmann als TSV-Vertreter musste sich mit Platz 11 zufrieden geben; bei den Damen, wo mit Alexandra Ehler, Alexandra Ndolo und Ricarda Multerer drei Leverkusenerinnen auf der Bahn standen, wurde es am Ende Platz 12.   

Sämtliche Platzierungen der Leverkusener Athletinnen und Athleten im Einzel des Degenweltcups in Kasan 2021:

Ricarda Multerer – Platz 3
Alexandra Ndolo – Platz 49
Alexandra Ehler – Platz 66
Gala Hess-Sancho – Platz 180

Fabian Herzberg – Platz 51
Lukas Bellmann – Platz 101
Marco Brinkmann – Platz 104

 

(Foto: Augusto Bizzi/FIE)

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