Rehm Fünfter, Engel Neunter beim Sportler des Jahres
Die paralympischen Athletinnen und Athleten durften wie ihr olympisches Pendant in diesem Jahr selbst aktiv bei der Wahl zum Sportler des Jahres in Baden-Baden abstimmen und eine Vorauswahl für die bislang allein wählenden Sportjournalistinnen und Sportjournalisten treffen. Unter diesen Vorzeichen kam es bei der 77. Auflage zu einem historischen Ergebnis für den Para Sport – mit zwei Bayer-Athleten in den Top Ten.
Weitspringer Markus Rehm auf Platz fünf mit 626 Stimmen und Schwimmer Taliso Engel als Neunter mit 246 Stimmen – und mit Monoskifahrerin Anna-Lena Forster als Siebte bei den Frauen gleich drei Leute unter den Top Ten, ein tolles Ergebnis für den Para Sport inmitten der olympischen Athletinnen und Athleten.
Die deutschen Kader-Athletinnen und -Athleten konnten 2023 erstmals mitwirken und für ihre Favoritinnen und Favoriten stimmen – ein tolles Zeichen, wie auch DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher findet: „Es ist unwahrscheinlich gut und wichtig, dass der Para Sport auch hier gleichberechtigt seinen Eingang gefunden hat.“
Bei den Männern landete Markus Rehm mit zwei Weltrekorden und dem WM-Sieg sogar auf Rang fünf – das bislang beste Ergebnis eines männlichen Para Athleten überhaupt. 8,64 Meter Ende Mai, 8,72 Meter Ende Juni und der sechste WM-Titel in Folge mit 8,49 Metern Mitte Juli: Der bisher ungeschlagene Para Weitspringer zeigte in dieser Saison, dass er noch immer besser wird und freute sich sehr über die Würdigung seiner Leistungen: „Ich habe die Top Ten gesehen, die Namen durchgelesen und im Sportstudio den Zusammenschnitt gesehen und dachte mir so: Mit den Athleten aufzutreten oder vorzukommen, das ist schon echt stark. Alles Riesen-Namen, alles Athleten, vor deren Leistungen ich großen Respekt habe und da dabei zu sein, das ist schon toll.“
Ob der Alles-Gewinner im kommenden Jahr mit der WM in Kobe und den Paralympics in Paris sogar ganz oben steht? „Mal gucken, die Frage, mit den neun Metern kam ja heute. Ich glaube, ich muss neun Meter springen, um hier zu gewinnen mit der Konkurrenz. Aber wieso nicht? Meine Trainerin Steffi Nerius hat das ja schon mal erwähnt in einem Interview und mich unter Druck gesetzt. Es wäre schön, wenn eine Neun vor dem Komma steht und wenn so eine Leistung dann honoriert wird, wäre das schon Wahnsinn.“
Para Schwimm-Weltmeister Taliso Engel verteidigte über 100 Meter Brust seinen Titel – obwohl er eine schwere Saison hinter sich hat, zu deren Beginn der sehbehinderte Paralympicssieger auf einem Ohr ertaubte: „Dieses Jahr bedeutet mir das noch mal mehr, weil die Sportlerinnen und Sportler richtig mitentscheiden durften, zumindest für einen Teil. Da so weit nach vorne gevotet zu werden – letztes Jahr noch Platz 20, jetzt Platz 9 – das ist schon was sehr Besonderes und ein guter Abschluss für dieses Jahr.“
Ende November gab es in Düsseldorf schon die Auszeichnungen für Weitspringer Léon Schäfer als Para Sportler des Jahres.
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