Für Wissbegierige
Johannes Floors und Irmgard Bensusan in Paris (c) HOP2018/Florent Pervillé
Johannes Floors und Irmgard Bensusan in Paris (c) HOP2018/Florent Pervillé

Para-Leichtathleten nicht zu schlagen

Irmgard Bensusan und Johannes Floors stellen in Paris erneut ihre starke Form unter Beweis, Felix Streng und Markus Rehm kämpfen bei den heimischen Bayer Classics mit den Bedingungen.


Vier Starts in Paris, drei Saisonbestmarken, die Potenzial zur Weltrekordanerkennung haben: Für Irmgard Bensusan, Johannes Floors und Trainer Stefan Press war die Reise nach Paris zum World Para Athletics Grand Prix in jeder Sekunde die richtige Entscheidung.

Schon am Donnerstag über 200 Meter waren beide schnell unterwegs: Bensusan sprintete mit 26,67 Sekunden ihre drittschnellste Zeit überhaupt, Floors verbesserte mit 21,31 Sekunden seine fünf Tage zuvor beim Integrativen Sportfest aufgestellte Weltjahresbestleistung um eine Hundertstelsekunde.

Neue 100-Meter-Bestzeit für Bensusan

Am Donnerstag flog Bensusan über 100 Meter zu einer neuen Bestzeit und Weltjahresbestleistung von 13,01 Sekunden und ließ die gesamte internationale Konkurrenz hinter sich. Das bedeutet gleichzeitig eine neue Rekordemarke in ihrer Klasse. Eine Zeit unter 13 Sekunden blieb der gebürtigen Südafrikanerin wohl nur wegen dem Gegenwind von 1,1 Meter pro Sekunde verwehrt.

Johannes Floors rannte danach die 400 Meter in 46,78 Sekunden – ebenfalls die schnellste Zeit, die ein Sprinter auf Prothesen in diesem Jahr verbuchen konnte.

Trainer Stefan Press zeigte sich dementsprechend zufrieden mit seinen Athleten: „Das war richtig gut von beiden. Irmgard hat im ersten Aufeinandertreffen gegen ihre direkten Konkurrentinnen gewonnen. Und Johannes ist heute ganz anders angegangen als sonst, sehr kontrolliert, aber auch das sah wirklich stark aus.“

Da in den Klassen der beiden die Weltrekorde vor dem Jahr zurückgesetzt wurden, sind diese derzeit vakant. Daher gibt es nur Weltjahresbestleistungen, die als sogenannte Rekordmarken geführt werden und nach der Saison dann voraussichtlich anerkannt werden.

Rehm springt 8,06 Meter bei den Bayer Classics

Am Samstagabend waren dann Markus Rehm und Felix Streng bei den Bayer Classics am Start. Trotz Regen war die Veranstaltung bestens besucht und während Rehm mit 8,06 Meter die Tagesbestweite markierte, landete Streng bei 7,00 Metern. Zudem durfte Streng auch im 100-Meter-Lauf beispielsweise gegen Ex-Weltmeister Kim Collins sprinten und kam dort mit 10,91 Sekunden ins Ziel.

„Wir hatten ein bisschen mit den Bedingungen zu kämpfen, aber haben es trotzdem genossen, hier zu springen“, sagte Rehm anschließend und Streng fügte hinzu: "Es war nicht mein bestes Rennen, aber ich bin auf dem Weg in die richtige Richtung."

Heinrich Popow, der eigentlich auch gemeldet hatte und im Weitsprung dabei gewesen wäre, musste leider kurzfristig aufgrund von Rückenproblemen absagen.

Einen besonderen Auftritt hatten bei den Bayer Classics noch die Perspektivathleten aus der Parasportabteilung in einem Handicaplauf. Zwei oberschenkelamputierte Sprinter, zwei Sprinter mit Cerebralparese und je eine Athletin und ein Athlet ohne Behinderung wurden – angepasst an ihre Saisonbestleistung – von verschiedenen Startpositionen über 100 Meter ins Rennen über 100 Meter geschickt. Dort setzte sich Aaron Thiekötter mit 11,42 Sekunden vor Moritz Raykowski mit 11,44 Sekunden durch.


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