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Mateusz Przybylko gehört zu den Medaillenkandidaten bei der WM in Doha. Foto: Chai
Mateusz Przybylko gehört zu den Medaillenkandidaten bei der WM in Doha. Foto: Chai

| Leichtathletik

Neun Leverkusener bei der WM in Doha

Neun TSV-Leichtathleten sind für die Weltmeisterschaften nominiert worden, die nächste Woche Freitag (27.9.) in Doha (Katar) beginnen.


Zu dem zehntägigen Event werden insgesamt rund 3.500 Athleten aus 205 Ländern erwartet. Schauplatz ist das Khalifa International Stadion, das mit einer hochmodernen Klimaanlage ausgestattet wurde.
Für einen der Leverkusener Leistungsträger war die Bekanntgabe der Nominierung durch den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) am Montag reine Formsache: Hochsprung-Europameister Mateusz Przybylko hatte die Norm von 2,30 Meter bereits Anfang Juni in Garbsen abgeliefert. Vor drei Wochen überquerte er beim Diamond League-Meeting in Paris als Vierter 2,26 Meter und erfüllte die geforderte Bestätigungsnorm für einen WM-Start. Gut eine Woche später schaffte der 27-Jährige beim ISTAF in Berlin als Sieger 2,30 Meter – Indiz, dass die Form stimmt.
„Jetzt kann es nach Doha gehen“, gibt sich der Schützling von Heim- und Bundestrainer Hans-Jörg Thomaskamp optimistisch. „Wenn ich einen guten Tag habe und 2,33 Meter springe, könnte es sogar für eine Medaille reichen“, prognostiziert der Sportsoldat im Hinblick auf seinen Auftritt bei der Wüsten-WM. Zunächst gilt es für ihn, am 1. Oktober an 15.50 Uhr die Qualifikation (live in der ARD) zu überstehen. Das Finale findet am 4. Oktober ab 19.15 Uhr (live im ZDF) statt.
Zu sehen sein wird dann noch ein zweiter Leverkusener Hochspringer: „Doha, here I come!“, jubelte Douwe Amels nach seiner Nominierung. Der frühere U23-Europameister und Europameisterschafts-Achte von Berlin, der in Leverkusen lebt und trainiert, gehört zum 30 Athleten umfassenden Team der Niederlande. Ende August überquerte er 2,28 Meter und stellte damit seine sechs Jahre alte Bestleistung ein.
Gute Aussichten für Yasmin Kwadwos Staffel
„Ich freue mich schon auf die WM in Doha“, sagt auch Yasmin Kwadwo. Die Sprinterin war in Berlin mit der deutschen Staffel in der Weltjahresbestzeit von 41,67 Sekunden ins Ziel gerast. Damit steht das Quartett an erster Stelle der Welt-Jahresbestenliste. Sie gehört auch aufgrund ihrer Mitte Juli bei den Leverkusener „Bayer Classics“ aufgestellten 100-Meter-Bestzeit von 11,25 Sekunden zum Aufgebot für die WM. Die 28-Jährige war mit der deutschen Sprintstaffel bereits zweimal Olympia-Fünfte. Der Vorlauf findet am 4. Oktober um 19.40 Uhr (live im ZDF) statt, das Finale einen Tag später um 21.05 Uhr (live in der ARD).
Zum Staffel-Aufgebot gehört auch Jennifer Montag. Die 21-Jährige, die 100 Meter schon in 11,29 Sekunden zurücklegte, holte Mitte Juli mit der deutschen Sprintstaffel den Titel der U23-Europameisterin.
„Ich habe Hunger auf mehr. Die Saison ist noch nicht vorbei“, blickt Tobias Lange seinem WM-Debüt hoch motiviert entgegen. Der mit 46,27 Sekunden drittbeste deutsche 400-Meter-Läufer des Sommers gehört zum Aufgebot für die erstmals ausgetragene Mixed-Staffel. Der Athlet von Tobias Kofferschläger blickt auf seine beste Saison überhaupt zurück, glänzte sowohl bei den World Relays im japanischen Yokohama als auch bei der Team-EM im polnischen Bydgoszcz, wo die deutsche Mannschaft mit Silber dekoriert wurde. Der Vorlauf steht am 28. September um 19 Uhr auf dem Programm (live im ZDF), das Finale am Tag danach um 21.35 Uhr (live in der ARD).
„Ich bin gerade fassungslos“, kommentierte Stabhochspringerin Katharina Bauer, als sie von ihrer Nominierung aufgrund der im Februar bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig gesprungenen 4,55 Meter nominiert wurde. In der Saison, die sie eigentlich schon am vorletzten Sonntag beendet hatte, sprangen infolge eines Bandscheibenvorfalles „nur“ 4,30 Meter heraus. „Mein großer Traum geht in Erfüllung, die erste Weltmeisterschaft in meiner Karriere. Wahnsinn“, freute sich die Athletin von Leszek Klima. Ihr Qualifikations-Wettkampf beginnt am 27. September um 16.30 Uhr, das Finale ist zwei Tage später um 19.40 Uhr (beides live in der ARD).
Konstanze Klosterhalfen auf Medaillenkurs
Drei TSV-Asse waren bereits vor einem Monat nominiert worden: Die Deutsche Rekordlerin über 5.000 Meter Konstanze Klosterhalfen wurde nicht nur für diese Distanz (Vorlauf 2. Oktober 16.35 Uhr), sondern auch über 1.500 Meter (Vorlauf am selben Tag um 17.25 Uhr, beide live im ZDF) gemeldet.
Ganz gleich für welche Strecke sie sich entscheidet: aufgrund ihrer jüngsten Auftritte zählt „Koko“ zum Kreis der Medaillen-Anwärterinnen. Das 1.500-Meter-Finale steht am 5. Oktober um 19.15 Uhr an, die Medaillen über 5.000 Meter werden unmittelbar im Anschluss um 20.25 Uhr ausgelaufen (beide Finals live in der ARD). Den letzten Schliff holt sich die 22-Jährige zurzeit im schweizerischen St. Moritz.
Final-Teilnahme als Ziel
Zwei Stabhochspringer aus der Gruppe von Christine Adams wurden ebenfalls bereits Anfang August nominiert. Studenten-Vizeweltmeister Torben Blech führt die nationale Saison-Rangliste mit 5,80 Meter an: „Meine Bestleistung lag vor einem Jahr bei 5,42 Meter. Das ist eine große Verbesserung“, sagt der 25-jährige Ex-Zehnkämpfer, der sein Ziel für Doha bereits festgeschrieben hat: „Das Ziel ist, ins Finale zu kommen. Und wenn ich das geschafft habe, will ich auch da gut performen, vielleicht Bestleistung springen.“ Die Qualifikation findet am 28. September ab 16.30 Uhr statt (live im ZDF), das Finale am 1. Oktober ab 19.05 Uhr (live in der ARD).
U23-Europameister Bo Kanda Lita Baehre steigerte sich auf 5,72 Meter und sieht noch Luft nach oben. Der gebürtige Düsseldorfer holte bereits als Teenager zehn deutsche Meistertitel und drei internationale Medaillen. „Die letzten Jahre liefen relativ erfolgreich, ein paar Dinge hätten besser laufen können, aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden“, sagt der 20-Jährige, der in seiner Freizeit gerne Hip-Hop hört und auf der Playstation Basketball zockt. „Ich möchte mehr Erfahrung im Erwachsenen-Bereich sammeln und mich dort stärker etablieren“, formuliert Bo Kanda Lita Baehre als Ziel für die Weltmeisterschaften.

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