Für Wissbegierige
"Sieg ist Sieg" - die GIANTS können auch in Essen gewinnen / Foto: Nils Althoff
"Sieg ist Sieg" - die GIANTS können auch in Essen gewinnen / Foto: Nils Althoff

| Basketball

Leverkusen bezwingt die ETB Miners nach Krimi

Sechs Begegnungen, sechs Siege – die BAYER GIANTS behielten am 6. Spieltag in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB 2024/25 mit 60:57 gegen die ETB Miners in Essen die Oberhand.


Stolze 1.141 Zuschauer, darunter knapp 70 Fans aus Leverkusen, fanden sich an der Sporthalle „Am Hallo“ in Essen am Samstagabend ein, um dem Spitzenspiel zwischen den ETB Miners und den GIANTS beizuwohnen. Die Besucher bekamen eine intensive Paarung zusehen, in der sich beide Seiten bis zur Schlusssekunde nichts schenkten…

Der Spielverlauf: Starke Verteidigung auf beiden Seiten

BAYER startete mit Luca Kahl, Sebastian Brach, Donte Nicholas, Moritz Hübner und Dennis Heinzmann. In der Anfangsphase begegneten sich die Teams auf Augenhöhe. Leverkusen konterte einen erfolgreichen Angriff der Essener umgehend, ebenso hatten die ETB Miners stets eine Antwort auf Punkte der GIANTS parat. Den Farbenstädtern gelangen dabei vor allem Zähler aus der Nahdistanz. Dennis Heinzmann dominierte die Bretter, während Sebastian Brach vor allem im Zug zum Korb brillierte. Nach einem erfolgreichen Sprungwurf durch Heinzmann in der 8. Spielminute lag LEV mit 16:11 in Front. Bis zum Ende des Durchgangs konnten die Schützlinge von Trainer Michael „Mike“ Koch den Vorsprung von fünf Punkten verteidigen – mit 22:17 ging es in Abschnitt Nummer Zwei.

Freunde des offensiven Basketballs mussten in der Folge ganz tapfer sein.
Die Quoten aus dem Feld und an der Freiwurflinie sanken massiv. Die Körbe waren auf beiden Seiten wie vernagelt. So versuchten sich die Leverkusener an ihrer Paradedisziplin, der Verteidigungsarbeit. Doch auch die Miners machten ihren Job in der Defense und so sah das Publikum in der Essener Sporthalle ein ereignisarmes Viertel. Die Highlights blieben aus. Die Farbenstädter konnten ihre Führung hauchdünn in die Halbzeitkabine retten. Nach zwanzig Minuten stand es 32:30.

Doch auch nach dem Break wurden die BAYER-Fans nicht mit spektakulären Höhepunkten von ihren Jungs verwöhnt. Essen verteidigte Leverkusen nun aggressiv über das gesamte Feld und konnte so das eine oder andere Mal den Ball für sich gewinnen. Doch wirklich großen Nutzen zogen die Mannen aus dem Ruhrgebiet daraus nicht. Zwar gingen die ETB Miners kurzzeitig durch Robin Danes (38:40 – 24. Spielminute) in Front, die Führung jedoch hielt nicht lange an. Während im zweiten Viertel insgesamt 23 Punkte fielen, waren es in den dritten zehn Minuten lediglich zwei mehr (25). Immerhin: Diese beiden Zähler mehr verbuchten die GIANTS auf ihrem Konto. Mit 45:42 ging es in den Schlussabschnitt.

In der letzten Spielperiode war bei beiden Mannschaften die intensive Partie deutlich zu spüren. Die harte Arbeit in der Verteidigung, der dauerhafte Kampf um den Rebound und einige Unterbrechungen hatten bei Essen und Leverkusen Körner gekostet. Doch vor allem die Miners hatten mit fortlaufender Dauer des sechsten Spieltags zu kämpfen. Zum Ende der Begegnung konnten die „Riesen vom Rhein“ sich mit einem 10:2-„Run“ auf 59:53 (38. Spielminute) absetzen. Es schien sich aus Sicht der Gäste alles zum Guten zu wenden, doch es wurde noch dramatisch.
Nach einem erfolgreichen Dreier durch Brian Dawson (ETB) lagen die Gastgeber rund 50 Sekunden vor dem Ende der Paarung mit drei Zählern zurück (59:56). Der Ball wechselte in der Folge einige Male die Seiten und Donte Nicholas hatte, nach einem gezogenen Foul, die große Möglichkeit, bei noch sechs Sekunden zu gehen, den Sieg endgültig an die Bismarckstraße zubringen. Doch die beiden fälligen Freiwürfe ließ der routinierte US-Amerikaner liegen. So versuchte im Anschluss Isaiah Sanders (ETB) sein Glück per Dreier zu erzwingen. Zwar verfehlte der „Wilson“ das Ziel, doch der Guard zog clever das Foul beim Distanzwurf und hatte die Möglichkeit, mit drei erfolgreichen Freiwürfen, gleichzuziehen. Dieses Vorhaben misslang allerdings und der 14-malige Deutsche Meister fuhr mit einem 60:57-Sieg nach Hause an den Rhein.

Mit 16 Punkten und ebenso vielen Rebounds war Dennis Heinzmann mit einer Effektivität von 23 der statistisch gesehen bester Spieler seiner Farben. Topscorer der GIANTS allerdings war Sebastian Brach mit 18 Zählern. Donte Nicholas verfehlte sein erstes „Triple-Double“ in 2024/25 knapp (neun Punkte, neun Rebounds und acht Assists).

Koch: „Unsere starke Defensive hat der Mannschaft Stabilität verliehen!"

Coach Mike Koch fasste den Erfolg am Ende wie folgt zusammen: „Wir sind in Essen gut ins Spiel gekommen und haben ein recht vernünftiges erstes Viertel absolviert. Mit den 22 erzielten Punkten konnten wir zufrieden sein und die Verteidigung war in Ordnung. Danach allerdings haben wir hektisch agiert und viele Eins-gegen-Eins-Situationen forciert, welche uns nicht vorangebracht haben. Auch den Ball haben wir nicht mehr gut laufen lassen, unsere Defensive dagegen war stark. Diese Defense hat uns am Ende Stabilität gegeben, welche wir dringend benötigt haben. Wenn man sich die Statistiken heute anschaut kann man so ein Spiel in der Fremde eigentlich nicht gewinnen. Wir nehmen die beiden Punkte gerne mit und freuen uns selbstverständlich darüber, dass wir einen direkten Konkurrenten um die Playoffränge distanzieren konnten.“ Ein Kompliment verteilte der Trainer auch: „Dennis war heute unser Fels in der Brandung“, so Koch. „Er hat unfassbar geackert und uns im Angriff gefährlich gemacht. Sein Wert ist für uns von immenser Bedeutung.“

Für die „Giganten“ gibt es keine lange Verschnaufspause. Bereits am Sonntag, 10.11.2024, um 16 Uhr, steht die nächste Begegnung in der Ostermann-Arena auf dem Programm. Gegner ist dann LOK BERNAU.

Scoring BAYER GIANTS Leverkusen (vs. ETB Miners): Sebastian Brach (18 Punkte), Dennis Heinzmann (16), Donte Nicholas (9), Luca Finn Kahl (8), C.J. Oldham (4), Sören-Eyke Urbansky (3), Moritz Hübner (2), Dimitrije Djordjevic, Calin Nita, Anton Meyer (DNP) und Joel Moketo Lungelu (DNP).

<<< Zum Scouting der Begegnung >>>

Christopher Kwiotek

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