Konstanze Klosterhalfen läuft zu EM-Silber
Bei den Hallen-Europameisterschaften in Glasgow lieferte Konstanze Klosterhalfen einmal mehr ein beeindruckendes Rennen.
Sie brachte die zweitschnellste Zeit in ihrer Karriere auf die Bahn und freute sich über silbernes Edelmetall. Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre und Hochspringer Mateusz Przybylko sorgten für zwei weitere Top-Acht-Platzierungen.
Egal, wann, wo und über welche Strecke Konstanze Klosterhalfen an den Start geht, sie beeindruckt immer! In der Emirates Arena von Glasgow ging sie über 3.000 Meter an den Start und wurde für ein tolles Rennen in 8:34,06 Minuten mit Silber belohnt. Bei 1.500 Meter ging die 22-Jährige mit einer Durchgangszeit von 4:25,40 Minuten an die Spitze des Feldes. Am Ende musste sie nur der Britin Laura Muir den Vortritt lassen, die in 8:30,61 Minuten Meisterschaftsrekord lief. „Koko“ Klosterhalfen blieb mit ihrer Zeit nur rund anderthalb Sekunden über ihrem deutschen Hallenrekord, den sie vor knapp zwei Wochen bei den nationalen Titelkämpfen aufgestellt hatte. Zugunsten der 3.000 Meter verzichtete die in den USA lebende Athletin auf einen Start über 1.500 Meter. Die Vorläufe wurden nur 2,5 Stunden vor dem 3.000-Meter-Finale ausgetragen. "Ich hatte gehofft, dass es noch ein bisschen knapper wird und habe mich im Vorfeld eigentlich ziemlich stark gefühlt. Ich habe mich mental darauf vorbereitet, dass Laura Muir irgendwann vorbeigeht und habe probiert, einfach ruhig zu bleiben. Aber sie ist ja dann relativ spät mit einem ziemlich starken Kick vorbeigegangen und das war dann einfach zu schnell", sagte Konstanze Klosterhalfen im Anschluss gegenüber den Reportern von leichtathletik.de.
Einen ordentlichen Wettkampf zeigte Bo Kanda Lita Baehre bei der polnischen Flugshow von von Pawel Wojciechowski (5,90 Meter) und Piotr Lisek (5,85 Meter). In seinem ersten internationalen Finale bei den Männern, für das er sich in der Qualifikation mit einem Sprung über 5,70 Meter qualifiziert hatte, wurde der erst 19-Jährige mit 5,55 Meter guter Siebter. Insbesondere sein dritter Versuch über 5,65 Meter zeigte, dass Bo Kanda Lita Baehre in Topform nach Glasgow gereist ist und dass er sich in diesem Winter ein hohes Niveau erarbeitet hat. "Ich weiß, dass mehr in mir steckt, aber vom Kopf her hat es heute nicht funktioniert. Ich war körperlich topfit, aber der Kopf hat nicht mitgespielt. [...] Ich konnte sehr viel Erfahrung aus dieser Europameisterschaft mitnehmen und ich werde jetzt nicht alles negativ sehen, weil ich gestern einen starken Wettkampf hatte", erklärte der Athlet von Christine Adams.
Bei Hochspringer Mateusz Przybylko passte im Finale nicht viel zusammen - insbesondere der schon seit Wochen lädierte Fuß spielte einfach nicht mit. Sprang der 26-Jährige in der Qualifikation mit 2,28 Meter noch zur Saisonbestleistung, musste er sich am Samstagabend im Endkampf mit 2,18 Meter und Rang acht begnügen. Schon bei seiner Einstiegshöhe musste der Europameister von 2018 in den dritten Versuch. 2,22 Meter riss der Athlet von Hans-Jörg Thomaskamp dann dreimal und verließ kopfschüttelnd und mit schmerzverzerrtem Gesicht die Hochsprungmatte. „Die Qualifikation und das Finale war für mich einfach zu dicht aneinander. Ich hatte die ganze Zeit, auch schon beim Einspringen, Schmerzen im Fuß“, sagte Mateusz Przybylko.
Für Stabhochspringerin Katharina Bauer lief die Qualifikation nicht wie erhofft. Mit 4,40 Meter und als 14. verpasste die 28-Jährige das Finale, das sie bei Hallen-Europameisterschaften in ihrer Karriere immerhin schon zweimal erreichte. Allerdings wurde sie seither auch immer wieder von schweren Verletzungen und Krankheiten zurückgeworfen. Zuletzt bekam die Athletin von Leszek Klima im Frühling 2018 aufgrund Extraherzschläge einen Defibrillator eingesetzt. Unmittelbar vor den Hallen-Europameisterschaften wurde Katharina Bauer zudem von einer Grippe ausgebremst. Gerade unter diesen Umständen zeigte sie sich zufrieden. „Ich bin trotzdem überglücklich, es bis her hin geschafft zu haben und blicke nun freudig auf die kommende Sommersaison mit dem Ziel: WM Doha“, resümierte Katharina Bauer anschließend.
Mareike Brischke