Katharina Bauer knackt Hallen-EM-Norm
Katharina Bauer hat bei den Nordrhein-Hallenmeisterschaften mit 4,50 Metern die Norm für die Hallen-EM abgehakt.
Louisa Grauvogel schrammte über 60 Meter Hürden nur knapp an der Norm für die Hallen-EM vorbei. Bo Kanda Lita Baehre versuchte sich am Hausrekord.
Katharina Bauer nahm 4,30 Meter und 4,40 Meter gleich im ersten Anlauf. Bei der Hallen-EM-Norm von 4,50 Metern blieb die Latte beim zweiten Versuch liegen. Da war nicht nur das Publikum, sondern auch die Athletin selbst vollkommen aus dem Häuschen. „Ich bin über ein Jahr keine 4,50 Meter mehr gesprungen. Es war eine riesengroße Erleichterung für mich. Ich hatte schon die Woche über das Gefühl, dass ich das kann“, jubelte die Deutsche Hallen-Meisterin. Zwar ließ sie anschließend 4,55 Meter auflegen, brach aber nach zwei Versuchen ab. „Wenn man sich aus der tiefsten der Seele heraus, dann ist die Anspannung weg“, begründete Katharina Bauer, die nun im Wochenrhythmus Wettkämpfe bestreiten wird. „Für mich ist das Größte: Ich werde die erste Sportlerin der Welt sein, die bei Europameisterschaften mit einem implantierten Defibrillator teilnimmt“, sagte die 28-Jährige.
Siebenkämpferin Louisa Grauvogel gelang ein glänzendes Debüt im Trikot des TSV Bayer 04 Leverkusen. Über 60 Meter Hürden setzte die 22-Jährige schon im Vorlauf mit der Verbesserung auf 8,20 Sekunden ein Achtungszeichen. Im Finale erhöhte die frühere Dritte der U18-WM und U20-EM dann auf 8,15 Sekunden – nur fünf Hundertstel an der Norm für die Hallen-Europameisterschaften vorbei. „Da ich alleine vorne weg gelaufen bin, ist das stark. Aber ich gehe davon aus, dass es nächste Woche Sonntag in Dortmund noch schneller wird, denn dort ist das Rennen top besetzt“, kommentierte Louisa Grauvogel. Mareike Arndt gewann das Kugelstoßen mit 14,07 Metern. Der Deutsche Stabhochsprung-Meister Bo Kanda Lita Baehre ließ nach übersprungenen 5,50 Meter sofort 5,70 Meter auflegen. Die neue persönliche Bestleistung war für den 19-Jährigen aber diesmal noch zu hoch. „Der erste Versuch war knapp gerissen, da hat der Abstand nicht gestimmt. Aber ich komme allmählich rein und merke, dass es von Wettkampf zu Wettkampf leichter wird“, erklärte der Athlet von Christine Adams.
Jennifer Montag verteidigte über 60 Meter ihren Vorjahres-Titel in 7,39 Sekunden. Im Vorlauf hatte sie gar den Hausrekord auf 7,37 Sekunden verbessert. Sozusagen parallel steigerte sie sich als Weitsprung-Siegerin auf 6,09 Meter. „Drei Sprints und sechs Sprünge im Wechsel zu bestreiten, hat Kräfte gekostet. Insgesamt war es aber ein gelungener Einstieg. Ich hoffe, dass es noch ein bisschen schneller geht“, sagte die Deutsche U23-Meisterin über 100 Meter. „Im Weitsprung fehlte zwar ein Zentimeter zur DM-Norm, aber auch da kann man etwas draus machen“, kommentierte die Athletin von Hans-Jörg Thomaskamp. Weitspringer Marcel Kirstges kam immer besser ins Rollen und landete im fünften Durchgang gar bei 7,52 Metern: „Die Weite ist voll in Ordnung. Ich war das ganze letzte Jahr verletzt und bin froh, dass ich mich Stück für Stück zurückkämpfe. Vielleicht ist es möglich, bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften um die Medaillen mit zu springen“, sagte der 27-Jährige.
Der Europameisterschafts-Achte Douwe Amels überquerte als Hochsprung-Sieger 2,22 Meter. Tobias Lange setzte sich über 200 Meter in 21,53 Sekunden durch. Über 800 Meter errang Rebekka Ackers in 2:10,98 Minuten einen souveränen Sieg. Brillant setzten sich die TSV-Staffelläuferinnen über 4x200 Meter in Szene. Anna Maiwald, die Weitsprung-Dritte Imke Daalmann, Maren Silies und Luisa Bodem dominierten in 1:39,67 Minuten.
Zwei Zehnkämpfer zeigten sich gut vorbereitet auf die Deutschen Hallen-Mehrkampfmeisterschaften am kommenden Wochenende: Lennard Biere stieß die Kugel der Männer auf 14,50 Meter, Maximilian Kluth kam in der U20 auf 15,22 Meter. Thorben Könemund gewann das 60-Meter-Finale der U20 in 7,06 Sekunden deutlich. Er sicherte zudem der 4x200-Meter-Staffel den Sieg. Patrick Zuralski, Ben Zapka und Maximilian Deutsch komplettierten das Quartett, das mit 1:31,09 Minuten gestoppt wurde. Finn Jakob Torbohm erkämpfte mit 4,50 Metern den Stabhochsprung-Titel der U18. Henri Schlund überquerte im Stabhochsprung der U20 4,20 Meter und sicherte sich damit Gold. Marlene Meier, die Deutsche U18-Vize-Meisterin über 100 Meter Hürden und auch 2019 noch in dieser Altersklasse startberechtigt, hängte in der U20 über 60 Meter Hürden in 8,66 Sekunden die Mitbewerberinnen ab. Lea Faßbender (3,35 m) gewann den Stabhochsprung der U20. Der Vierte der U20-DM über 110 Meter Hürden Tim Eikermann war über 60 Meter Hürden in 8,10 Sekunden eine Klasse für sich. Ben Zapka stürmte über 400 Meter in 50,18 Sekunden vorne weg. Pauline Hillebrand (TSV Bayer 04 Leverkusen), 2017 Deutsche Meisterin im Siebenkampf der W15, steigerte sich als Kugelstoß-Siegerin der U18 auf 13,05 Meter.
Harald Koken
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