Jubilare: Familientreffen in der Vereinsgaststätte
Ein Sohn, der gemeinsam mit seiner Mutter für 40-jährige Vereinsmitgliedschaft geehrt wird; eine Handballerin, die über 1.000 Spiele für Bayer gemacht hat und für 75-jährige Treue ausgezeichnet wird; eine 88-jährige Frohnatur, die einst die Parasport-Abteilung groß gemacht und sich darüber hinaus in einigen anderen Abteilungen engagiert hat: Die diesjährige Jubilarfeier in der Vereinsgaststätte Gäßler war wieder ein großes Familientreffen. 45 Mitglieder feiern in diesem Jahr ihr 40-, 50-, 60-, 65-, 70- oder 75-jähriges Jubiläum, etwa die Hälfte davon konnte die Einladung zum Essen wahrnehmen.
Der Vorsitzende des TSV Bayer 04 Leverkusen, Klaus Beck, sprach den Anwesenden seinen Respekt und Dank für so viel Verbundenheit zum Verein aus. „Auch in schwierigen Zeiten sind Sie uns treu geblieben, das ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit“, betonte Beck. Gemeinsam mit den Jubilaren freute er sich, nach Corona-bedingter dreijähriger Pause endlich wieder in der Vereinsgaststätte feiern zu können.
Hans-Dieter Fuß, Vorsitzender des Ältestenrats, bedankte sich ebenso bei den TSV-Mitgliedern. Er hatte für jeden erschienenen Gast eine kleine Laudatio vorbereitet, die traditionell immer wieder für Schmunzler sorgten.
Mit seinen gerade mal 42 Jahren ist Dr. Thomas Liebig bereits seit 40 Jahren im Verein, ebenso wie seine Mutter Hannelore, die mit dem kleinen Thomas damals zum Mutter-Kind-Turnen ging. Seitdem ist der Verein fester Bestandteil im Leben der Liebigs. Übrigens nicht nur von Mutter und Sohn – auch der Rest der Familie trägt gerne das Kreuz auf der Brust: Thomas‘ Frau Denise beispielsweise macht wie der frühere Kunstturner Thomas Triathlon im TSV Bayer 04 und sie ist darüber hinaus Mitarbeiterin im Bereich Fitness & Health. Und die Kinder des Sportlerpaares waren noch früher im Verein: Unmittelbar nach der Geburt haben Thomas und Denise die Anträge beim TSV abgegeben.
Willi Nagelschmidt beeindruckte während der Feier nicht nur durch seine bewegende, inzwischen 70-jährige Vereinsgeschichte, sondern auch durch seinen Frohsinn, den er sich auch mit 88 Jahren nicht nehmen lässt. Zu seiner aktiven Zeit kannte nahezu jeder im Verein Willi Nagelschmidt, ähnlich wie heute seinen Schwiegersohn und Parasport-Geschäftsführer Jörg Frischmann. Die wechselnde Bekanntheit nimmt er mit dem ihm eigenen Humor: „Früher war Frischi der Schwiegersohn vom Nagelschmidt, heute ist der Nagelschmidt der Schwiegervater vom Frischi“. Seine größten Verdienste hatte der Träger der Goldenen Ehrennadel im Parasport, den er zusammen mit Theodor Zühlsdorf zur führenden Adresse in Deutschland entwickelte. Aber auch in anderen Abteilungen engagierte sich der ehemalige Top-Schwimmer und genießt seit jeher hohe Anerkennung.
Eine, die man im Verein ebenfalls gut kennt, ist Waltraud „Walli“ Fischer. Sie ist Handballerin durch und durch, und das seit nunmehr 75 Jahren. Ein Dreiviertel Jahrhundert, in dem sich die frühere Nationalspielerin enorm um den Verein verdient gemacht hat, ohne selber groß im Mittelpunkt stehen zu wollen. Im Jahr 2013 war der heute 85-Jährigen „Walli“ die Ehrenmitgliedschaft des Vereins verliehen worden.
Ebenfalls im Leistungssport zu Hause ist Leszek Klima. Als Trainer brachte er zahllose Stabhochspringerinnen und -springer in die Weltspitze, unter anderem den 6-Meter-Springer Danny Ecker sowie den kürzlich verstorbenen Tim Lobinger. Auch Leszek Klima besticht durch insbesondere im Spitzensport eine eher außergewöhnliche Vereinstreue: Seit 40 Jahren ist er Mitglied im TSV Bayer 04.
An interessanten Themen mangelte es in der Vereinsgaststätte also nicht, für zusätzliche Unterhaltung sorgte wieder Faustballer Albert Kötter, der als Alleinunterhalter den musikalischen Rahmen gestaltete.
Uwe Pulsfort
