Hagen zeigt Rekordmeister die Grenzen auf
Die BAYER GIANTS Leverkusen mussten am 24. Spieltag eine herbe Niederlage hinnehmen.
Bereits in den ersten Minuten des Spiels hatten die GIANTS-Fans das Gefühl, dass das eine schwierige Aufgabe im NRW-Duell werden würde. Die insgesamt 1.219 Zuschauer in der gut besuchten Ostermann-Arena sahen stark aufspielende Gäste, die sich gleich zu Beginn in Person von Kyle Leufroy und Dominik Spohr absetzen konnten. Punkt um Punkt bauten die Westfalen ihren Vorsprung aus, während auf Seiten der Gastgeber wenig bis gar nichts funktionierte. Als Leufroy dann per Korbleger für die „Feuervögel“ per Korbleger zum 13:2 traf (6. Spielminute), wurde es auch GIANTS-Headcoach Hansi Gnad zu bunt. Der 56-Jährige nahm die Auszeit und versuchte in der zweiminütigen Pause auf seine Jungs einzuwirken. Doch alle Worte des Trainers halfen nicht, es ging weiter wie zuvor: Hagen bestimmte das Geschehen auf dem Parkett und BAYER haderte mit dem eigenen Wurfglück. Das wohl schlechteste Viertel der Farbenstädter in der aktuellen Saison endete mit 5:22.
Der zweite Abschnitt wurde dann, aus Sicht der Hausherren, besser. Vor allem in der Offensive fanden die Würfe nun ihr Ziel, doch auch Hagen spielte weiter munter mit. So gelang es den „Giganten“ nicht, entscheidend an Boden gutzumachen. Der Vorsprung von Phoenix pendelte sich bei 13 bis 17 Zählern ein. Erst am Ende des Viertels keimte so etwas wie „Hoffnung“ bei den Fans der GIANTS auf. Der Serbe Nino Celebic traf zwei wichtige Dreier in Folge und der Rückstand auf die Gäste betrug nur noch 11 Punkte (31:42 – 19. Spielminute). Zwar sorgte Hagens Guard Niklas Geske per Layup für den 44:31-Halbzeitstand aus Sicht der Gäste, allerdings waren die letzten zwei Minuten die bisher besten der Farbenstädter.
Nach der fünfzehnminütigen Pause trat die Auswärtsmannschaft weiter entschlossen auf. Phoenix Hagen spielte teamorientierten Basketball und ließ den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen. Immer wieder fanden die Schützlinge von Trainer Chris Harris einen freien Mitspieler, der dann von jenseits der Dreipunktelinie oder der Nahdistanz erfolgreich abschließen konnte. Spätestens als Kyle Leufroy von Downtown, angespielt vom Ex-Leverkusener Joel-Sadu Aminu, zum 58:37 traf (26. Spielminute), war die Begegnung zu Gunsten der Westfalen entschieden. Nach Viertel Nummer Drei lag BAYER 17 Zähler zurück (47:64).
Im Schlussabschnitt waren die GIANTS dann darum bemüht den Schaden zu begrenzen – mit mäßigem Erfolg. Es war ein absolut gebrauchter Tag für Tim Schönborn, Marian Schick & Co. Die Gastgeber suchten vergeblich nach ihrer Form, vom Selbstbewusstsein der überragenden Heimserie (neun von zehn Spielen konnten die „Riesen vom Rhein“ in 2019/20 für sich entscheiden) war nichts zu spüren. Hagen spielte sich, vor rund 180 mitgereisten Fans, in einen Rausch und ließ nichts mehr anbrennen. Als nach 40 gespielten Minuten die Schlusssirene ertönte, sahen die Anhänger beide Vereine ein 68:84 auf der Anzeigetafel aufleuchten. Der Sieg der „Blau-Gelben“ war auch in der Höhe vollkommen verdient.
Bester Spieler der Rheinländer war Nino Celebic, der selbstbewusst auftrat und viel Verantwortung übernahm. Der Point Guard markierte 14 Punkte und verteilte sechs Korbvorlagen. Mit einem Wert von 17 war er der effektivste Akteur der Hausherren. Auch die Statistiken von Eddy Edigin Jr. (neun Punkte und acht Rebounds) und Nick Hornsby (14 Zähler) sind sicherlich erwähnenswert.
GIANTS-Coach Hansi Gnad war auf der anschließenden Pressekonferenz unzufrieden mit der Leistung der Mannschaft: „Erst einmal muss ich Chris und seiner Mannschaft zu diesem verdienten Sieg gratulieren. Hagen war heute in allen Belangen besser als wir, was die Statistiken deutlich belegen. Wir haben es leider zu keinem Zeitpunkt der Partie geschafft ins Spiel zu finden und haben den Start komplett verschlafen. Jeder kann einmal einen schlechten Tag haben, jedoch muss ich die Einstellung meiner Mannschaft kritisieren. Mir hat heute der Wille und die Leidenschaft auf dem Parkett gefehlt.“
Weiter geht es für BAYER bereits am Samstag, 08.02.2020 um 19:30 Uhr. Dann reist der ProB-Meister von 2019 zu den Artland Dragons nach Quakenbrück.
Scoring BAYER GIANTS: Nino Celebic (14 Punkte), Nick Hornsby (14), Eddy Edigin Jr. (9), Dennis Heinzmann (8), Sheldon Eberhardt (6), Tim Schönborn (6), Colter Lasher (4), Michael Kuczmann (4), Luca Kahl (2), Marian Schick (1), Valentin Blass und Lennard Winter.
Nach Hagen kommt Quakenbrück
Am Samstag, 08.02.2020 um 19:30 Uhr geht es für die GIANTS gleich mit dem nächsten Spieltag weiter: Dann reisen die Leverkusener zu den Artland Dragons nach Quakenbrück. Dort erwartet den 14-maligen Deutschen Meister eine schwere Aufgabe.
Für unseren kommenden Gegner verläuft die Saison sicherlich nicht wie geplant, im Gegenteil: Die Erwartungen im Umfeld waren hoch, desto mehr schmerzt der aktuelle 14. Tabellenplatz in der ProA (7 Siege / 15 Niederlagen). Zuletzt zeigte die Formkurve der „Drachen“ allerdings nach oben, drei der letzten fünf Spiele konnte Quakenbrück für sich entscheiden. Dies liegt vor allem an Malik Dunbar, der 14,9 Punkte pro Partie erzielt und nach der 88:93-Niederlage im Hinspiel gegen BAYER von Hansi Gnad als „einer der besten Spieler der Liga“ bezeichnet wurde. Der 24-jährige Shooting Guard ist extrem athletisch und ist in der Nahdistanz nur schwer zu stoppen. Hilfe erhält der US-Amerikaner vom ehemaligen Bundesligaspieler Robert Oehle (u.a. Tigers Tübingen), der mit durchschnittlich 14,2 Zählern und 6,6 Rebounds pro Begegnung effektivster Akteur der Mannen aus dem Landkreis Osnabrück ist. Ebenfalls zweistellig punkten Veteran Chase Griffin (13,3 PpS) und Dragons-Publikumsliebling Pierre Bland (12,4).
Coach Gnad weiß, was ihn in der Artland Arena erwartet: „Für uns wird das eine ganz schwere Aufgabe. Im Hinspiel haben wir bis zum Schluss hart arbeiten müssen um zu gewinnen, selbiges müssen wir auch Quakenbrück vor großes Kulisse tun, wenn wir eine Chance auf den Sieg haben möchten. Nach der Niederlage gegen Hagen erhoffe ich mir von den Jungs eine Reaktion und ich bin mir sicher, dass diese erfolgen wird.“
Die Begegnung kann auf airtango oder im Liveticker der BARMER 2. Basketball Bundesliga live und kostenfrei verfolgt werden.
Das sind die Artland Dragons Quakenbrück
Ligazugehörigkeit seit: 2018
Größter Erfolg: BBL-Pokalsieger (2008),Finalteilnehmer in der BBL (2007), achtmaliger Playoff-Teilnehmer in der easyCredit Basketball-Bundesliga
Halle: Artland Arena
Adresse der Halle: Jahnstraße 19 in 49610 Quakenbrück
Zuschauerkapazität: 3.000 (davon 2.490 Sitzplätze)
Zuschauerschnitt 2018/19: 2.291 (Auslastung: 76 %)
Entfernung von Leverkusen: 233 Kilometer
Homepage: www.artland-dragons.de
Headcoach: Tuna Isler
Christopher Kwiotek
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