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Gina Lückenkemper bei den Bayer Classics 2018. Foto: Kuckuck/DBS-Akademie
Gina Lückenkemper bei den Bayer Classics 2018. Foto: Kuckuck/DBS-Akademie

| Leichtathletik

Die Bayer Classics 2018 in Leverkusen

Gina Lückenkemper rennt 11,16 Sekunden über 100 Meter. Arthur Cissé auf selber Strecke sogar mit Meetingrekord von 9,94 Sekunden.


Gina Lückenkemper hat am Samstag bei der Premiere der „Bayer Classics“ in Leverkusen ihren 100-Meter-Saisonrekord von 11,16 Sekunden eingestellt. Arthur Cissé von der Elfenbeinküste überraschte mit der Steigerung auf 9,94 Sekunden. Die Veranstaltung wurde durch Regenschauer beeinträchtigt und für rund eine Stunde unterbrochen, dennoch zogen die Organisatoren ein überaus positives Fazit.

Gina Lückenkemper war im 100-Meter-Finale der Frauen eine Klasse für sich. Vollkommen ungefährdet trommelte sie in 11,16 Sekunden an der Tribüne entlang und stellte damit ihre Saisonbestleistung ein. „Ich bin sehr zufrieden. Wichtig ist, dass ich diese Zeiten konstant abliefern kann“, sagte die WM-Halbfinalistin vom TSV Bayer 04 Leverkusen. „Das Meeting hat mir richtig gut gefallen, sehr familiär, wie der gesamte Verein. Nach so einem Umfeld habe ich lange gesucht“, so die 21-Jährige, deren nächster Wettkampf das Diamond League-Meeting in Lausanne (Schweiz; 5. Juli) ist.

Die WM-Siebte Rosangela Santos aus Brasilien, die mit 10,91Sekunden den Südamerika-Rekord hält, belegte in 11,47 Sekunden den zweiten Platz, gefolgt von den Leverkusenerinnen Yasmin Kwadwo (11,53 sec) und Jennifer Montag (11,54 sec).

Arthur Gue Cissé (Elfenbeinküste), mit einem Hausrekord von 10,19 Sekunden angereist, wartete schon im Vorlauf mit 10,04 Sekunden auf. Im Finale knallte er dann 9,94 Sekunden auf die Bahn und überraschte damit nicht nur das Publikum und die Mitbewerber, sondern auch sich selbst. Der zweifache nigerianische Meister Ogho-Oghene Egwero folgte in 10,19 Sekunden, also mit deutlichem Abstand. Der mit 10,08 Sekunden gelistete Emre Zafer Barnes (Türkei; 10,29 sec) lief als Dritter ins Ziel, noch vor Ex-Weltmeister Kim Collins (St. Kitts & Nevis; 10,39 sec).

Bo Kanda Lita Baehre bestätigt die EM-Norm

Den Stabhochsprung-Wettbewerb gewann der Schwede Melker Svard Jakobsson, der mit 5,70 Metern seinen Hausrekord einstellte. Shawn Barber (Kanada), der Weltmeister von 2015, musste für 5,70 Meter zweimal mehr Anlauf nehmen. Bo Kanda Lita Baehre bestätigte seine gute Form und bewältigte zum zweiten Mal in einer Woche die EM-Norm von 5,60 Metern. Tobias Scherbarth (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) beendete den Wettkampf nach übersprungenen 5,50 Metern.

Im Hochsprung setzte sich der frühere WM-Dritte Sylwester Bednarek (Polen) mit 2,24 Metern durch. Der wiedererstarkte ehemalige U20-Europameister Tobias Potye (LG Stadtwerke München) holte 2,21 Meter im ersten Durchgang, ebenso der EM-Dritte Chris Baker (Großbritannien) und der U20-WM-Dritte Mohamat Allamine Hamdi (Katar). Douwe Amels (Niederlande) benötigte für diese Höhe drei Versuche. Sein Trainingspartner Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) übersprang 2,18 Meter, verzichtete auf 2,21 Meter, versuchte sich dann aber an 2,24 Metern vergeblich.

Tobias Dahm und Jan Jeuschede dicht beisammen

Tobias Dahm (VfL Sindelfingen) setzte sich im Kugelstoßen mit 19,28 Metern durch. „Ich wollte 20 Meter angreifen, das ist die EM-Norm“, erklärte der Achte der Hallen-WM von 2016. „Leider hat es zu viele Pausen gegeben. Aber ich verliere mein Ziel nicht aus den Augen. Nächste Woche Sonntag habe ich bei den süddeutschen Meisterschaften die nächste Gelegenheit.“ Der vorjährige Deutsche Vize-Meister Jan Josef Jeuschede (TSV Bayer 04 Leverkusen) belegte mit der Jahresbestleistung von19,20 Metern auch diesmal Platz zwei. „20 Meter erachte ich als realistisches Ziel, zumal ich deutlich konstanter geworden bin“, tat auch er EM-Ambitionen kund. Simon Bayer (VfL Sindelfingen; 19,12 m) komplettierte das Kugelstoß-Podest.

Im Weitsprung wurde der unterschenkelamputierte Markus Rehm vom TSV Bayer 04 Leverkusen seiner Favoritenrolle gerecht, kam aber erst im fünften Durchgang so richtig in Fahrt. Da landete der 29-Jährige bei 8,06 Metern. Den Wettbewerb gewann er vor Tomasz Jaszuk (Polen; 7,85 m) und Dan Bramble (Großbritannien; 7,78 m). Robin Pieper (TSV Bayer 04 Leverkusen) dominierte den Stabhochsprung-Wettbewerb im Vorprogramm mit 5,30 Metern – persönliche Bestleistung.

Organisationsleiter Jörn Elberding zog nach der Veranstaltung ein positives Fazit. Sein Team habe eine Weltklasse-Leistung vollbracht und auch die Herausforderungen durch das plötzlich verschlechterte Wetter bravourös gemeistert.

Harald Koken

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