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Britta Heidemann im Moment ihres größten Erfolgs am 13.08.2008. Foto: Xavier Marest
Britta Heidemann im Moment ihres größten Erfolgs am 13.08.2008. Foto: Xavier Marest

| Fechten

Britta Heidemann: Absolute Degen-Spitze

Heute vor zehn Jahren wurde Britta Heidemann Olympiasiegerin im Fechten.


Wenn Britta Heidemann heute am Frühstückstisch sitzt, dann dürfte sie deutlich entspannter sein als exakt zehn Jahre zuvor. Am 13. August 2008 stand in Peking das Finale um olympisches Gold im Degenfechten auf dem Programm und die TSV-Athletin hatte sich für eben dieses Gefecht qualifiziert. Das Ergebnis ist bekannt: Britta Heidemann gewann und feierte ihren größten sportlichen Erfolg. Gleichzeitig schaffte sie, was vor- und nachher keiner anderen Degenfechterin gelang: Sie war zur selben Zeit Olympiasiegerin und amtierende Welt- und Europameisterin.
Peking 2008 wurde damit zum Sinnbild ihres größten Triumphs, aber es sollte nicht ihr letzter Erfolg sein. Ebenfalls bei Olympia, diesmal 2012 in London, bestätigte sie ihren Ruf als Weltklassefechterin, als sie die Silbermedaille gewinnen konnte.

In diesem Jahr hat sie sich vom aktiven Fechtsport verabschiedet – und dennoch dreht sich bei Britta Heidemann weiterhin (fast) alles um den Sport. Die Faszination Olympia ist geblieben, wenn auch in anderer Funktion. In Rio wurde die heute 35-Jährige 2016 in die Athletenkommission des Internationalen Olympischen Komitees gewählt und ist damit auch IOC-Mitglied. Auch in einem weiteren hochrangigen Ehrenamt engagiert sich die Kölnerin: Als offizielle Botschafterin der Bundesregierung für „Sport für Entwicklung“ versucht sie, ihren Beitrag dazu zu leisten, dass der Sport in den jeweiligen Ländern zumindest zu kleinen Verbesserung der Lebensbedingungen führt.
Beruflich kommt Britta Heidemann ebenfalls viel rum. Auf den unterschiedlichsten Flecken der Erde hält sie Vorträge, oft zur Verbindung von Sport und Wirtschaft bzw. zum Thema „Entscheidungen treffen“ oder „Erfolg ist eine Frage der Haltung“. Weltweit gefragt sind auch ihre Workshops bzw. Fecht-Incentives bei Unternehmen unterschiedlichster Größenordnungen. Als ausgewiesene China-Expertin, die die Sprache perfekt beherrscht, ist sie mehrmals im Jahr auch im Land der Mitte.

Bei allem weltweiten Engagement liegt Britta Heidemann auch ihr Heimatverein weiter am Herzen. Immer wieder kommt sie zum TSV Bayer 04 Leverkusen auf die Kurt-Rieß-Halle, also dorthin, wo im Kindesalter alles begonnen hatte. Damit nicht genug, auch auf Turnieren hat die Olympiasiegerin dem TSV-Nachwuchs bereits wertvolle Tipps gegeben. „Der TSV ist und bleibt meine sportliche Heimat. Den Trainern aber eben auch dem gesamten Umfeld habe ich unheimlich viel zu verdanken“, betont das TSV-Ehrenmitglied.

Der heutige Tag wird in erster Linie von Erinnerungen getragen. Erinnerungen an einen unvergesslichen Olympiasieg, auf den Britta Heidemann im privaten Rahmen mit einigen Wegbegleitern zurückblickt. Im Vorfeld hatte sie ihr Umfeld gebeten, ihr bisher unveröffentlichte Bilder, Videos und andere Erinnerungen zuzuschicken. Und für heute steht eines fest: Es soll – anders als der 13. August 2008 - ein absolut entspannter Tag werden.

Uwe Pulsfort

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