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Heinrich Popow bei der Ehrung (c) Ralf Kuckuck, DBS-Akademie
Heinrich Popow bei der Ehrung (c) Ralf Kuckuck, DBS-Akademie

| Parasport

Botschafter und Kümmerer des Parasports

Heinrich Popow hat bei der Ehrung zum Parasportler des Jahres als erster Sportler überhaupt den Ehrenpreis des Deutschen Behindertensportverbands erhalten.


Nach seiner Rede gab es Standing Ovations für den zweimaligen Paralympicssieger. Markus Rehm und Felix Streng wurden bei der Wahl zum Parasportler des Jahres Zweiter und Dritter.

Der 35-Jährige hat nach 18 Jahren seine großartige Karriere mit zwei Paralympics-Siegen sowie unzähligen Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften beendet. Doch den DBS-Ehrenpreis erhielt Popow nicht wegen seiner Erfolge oder der zum Teil noch bestehenden Weltrekorde, sondern als herausragender Botschafter und Kämpfer für den Sport von Menschen mit Behinderung, der zugleich eine Inspiration und ein Kümmerer für den Nachwuchs ist.

„Er begeistert Menschen auf der ganzen Welt für den Behindertensport, lernt ihnen das Laufen mit der Sportprothese und sorgt dabei für leuchtende Augen und glückliche Gesichter. Heinrich kann Menschen emotional mitreißen und anstecken mit seiner Leidenschaft für den Sport wie kaum ein Zweiter“, sagte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher in seiner Laudatio.

Der Sport habe ihn geprägt, sagte Popow. Als er als kleiner Junge im Krankenbett saß, habe ihm auch ein paralympischer Sportler „alle Fragen beantwortet“. So konnte er seine Behinderung sofort akzeptieren und gibt das nun an Kinder und Amputierte auf der ganzen Welt weiter – auch im eigenen Verein. „Vielleicht habe ich das noch nicht registriert, dass ich diesen Preis bekommen habe, weil ich das immer als selbstverständlich angesehen habe, das weiterzugeben“, erzählte der Sportler des TSV Bayer 04 Leverkusen: „Vor kurzem hat ein kleiner Junge seine ersten Schritte auf Sportprothesen gemacht, danach ist er zu seiner Mama und hat gesagt: Mama, ich liebe diesen Mann, er hat mir das Laufen beigebracht. Das ist schöner als jede Goldmedaille.“

Popow sieht den Preis auch als Verantwortung, sich weiter zu engagieren – und war am Ende seiner ergreifenden Rede sichtlich berührt, als die knapp 450 Gäste im Saal Standing Ovations folgen ließen.

Sportler des Jahres: Rehm Zweiter, Streng Dritter

Bei der Wahl zum Parasportler des Jahres waren in Markus Rehm und Felix Streng zwei Leverkusener nominiert und als das Balkendiagramm aufploppte, war die Spannung spürbar. Radsportler Pierre Senska auf Platz fünf, Triathlet Martin Schulz auf Platz vier – beide Leichtathleten waren noch im Rennen.

Am Ende durfte sich Felix Streng, der wegen Dreharbeiten nicht vor Ort sein konnte und bei der EM in Berlin drei Mal Gold und ein Mal Silber gewonnen hatte, über Platz drei freuen. Weltrekord-Weitspringer Markus Rehm, der neben dem EM-Titel auch zusammen mit Streng mit der 4x100-Meter-Staffel Gold ersprinten konnte, wurde Zweiter – ganz knapp hinter Biathlet Martin Fleig, der mit dem Paralympicssieg in PyeongChang kräftige Argumente als Parasportler des Jahres lieferte.

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