Für Wissbegierige
Torben Blech sprang wieder Bestleistung. Foto: Chai

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Bayer Classics: Olympianorm für Sieger Torben Blech und Raphael Holzdeppe

Die Stabhochspringer Torben Blech und Raphael Holzdeppe haben am Mittwoch bei den „Bayer Classics“ in Leverkusen 5,80 Meter überquert und damit die Olympia-Norm erfüllt. Arthur Cissé von der Elfenbeinküste steigerte über 100 Meter seinen Landesrekord auf 9,93 Sekunden, Yasmin Kwadwo ihre acht Jahre alte Bestzeit auf 11,25 Sekunden – nur eine Hundertstel an der WM-Norm vorbei.

 


Torben Blech hat bei den „Bayer Classics“ in Leverkusen den Heimvorteil eindrucksvoll genutzt und seine Erfolgsserie fortgesetzt. Gleich im ersten Versuch überquerte der Schützling von Christine Adams 5,80 Meter – Sieg, persönliche Bestleistung und Olympia-Norm. Der 24-Jährige hat sich gegenüber dem letzten Jahr nun bereits um 38 Zentimeter gesteigert - und immer noch deutlich Luft nach oben.

Ex-Weltmeister Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) zog zwei Versuche später nach. Den zweiten Versuch bei 5,85 Meter riss er nur minimal. Dass zwei Deutsche in einem Wettkampf 5,80 Meter überqueren, hat es zuletzt vor sechs Jahren gegeben. Auch Sondre Guttormsen bewältigte 5,80 Meter und verbesserte damit den norwegischen Rekord. U23-Europameister Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) musste mit 5,60 Metern und Platz sechs zufrieden sein.

Arthur Cissé mit Weltklasse-Zeit

Für Arthur Cissé (Elfenbeinküste) scheint die Bahn im Manforter Stadion wie geschaffen. Nach seiner vorjährigen Steigerung auf 9,94 Sekunden verbesserte der 22-Jährige sich über 100 Meter nun auf 9,93 Sekunden – bei optimalem Wind (+ 1,9 m/s). Weltweit waren in dieser Saison nur vier Sprinter schneller. Der ehemalige Weltrekordhalter und Weltmeister Asafa Powell (Jamaika) erkämpfte in 10,02 Sekunden Platz zwei vor Ojie Edoburun (Großbritannien; 10,08 sec).

Julian Reus (Erfurter LAC) steigerte seine Saisonbestleistung als Vierter auf 10,13 Sekunden. „Ich war schon im Vorlauf mit 10,25 ganz zufrieden und konnte dann noch einmal einen drauf packen. Nach der letzten Zeit, die ziemlich hart war, ist das eine Genugtuung“, erklärte der Deutsche Rekordler. „Ich habe zum richtigen Zeitpunkt jetzt ein Zeichen gesetzt und nun das Ziel, wieder Deutscher Meister zu werden und mir meinen Titel zurückzuholen.“

Yasmin Kwadwo schnell wie nie

Bei den Frauen verpasste Yasmin Kwadwo (TSV Bayer 04 Leverkusen) die WM-Norm nur um eine Hundertstel. Immerhin: 11,25 Sekunden sind für die 28-Jährige persönliche Bestzeit. „Ich habe damit nicht wirklich gerechnet, denn ich stecke voll in der Vorbereitung für die Deutschen. Aber ich bin auf dem richtigen Weg“, kommentierte die zweimalige Olympia-Fünfte mit der DLV-Sprintstaffel. Die weiteren Podestplätze gingen an Laura Müller (LC Rehlingen; 11,29 sec) und U23-Staffel-Europameisterin Jennifer Montag (TSV Bayer 04 Leverkusen; 11,36 sec).

Über 110 Meter Hürden wurde Yaqoub Mohamed al-Youha, der Ende April den kuwaitischen Rekord auf 13,35 Sekunden geschraubt hatte, in 13,44 Sekunden seiner Favoritenrolle gerecht. Er gewann vor dem EM-Vierten Damian Cykier (Polen; 13,51 sec) und dem italienischen Hallenrekordler Paolo Dal Molin (13,66 sec). Erik Balnuweit (TV Wattenscheid 01) lief als Fünfter in 13,80 Sekunden Jahresbestzeit. „Die Saisonvorbereitung war sehr schwierig für mich. Deswegen bin ich auch froh, dass ich heute noch einmal die Möglichkeit hatte, vor den Deutschen Meisterschaften die Hürden zu laufen“, sagte der 30-Jährige.

Michelle Jenneke vor Neele Schuten

Michelle Jenneke (Australien), die 2014 mit ihrem Aufwärmtanz bei der U20-WM in Barcelona (Spanien) Bekanntheit erlangte, preschte über 100 Meter Hürden als Siegerin in 13,06 Sekunden nur um eine Hundertstel am Saisonrekord vorbei. Die Deutsche U23-Meisterin Neele Schuten (TV Gladbeck) wurde in 13,37 Sekunden Zweite vor den Siebenkämpferinnen Anna Maiwald (13,52 sec) und Mareike Arndt (beide TSV Bayer 04 Leverkusen; 13,56 sec).

Spannend bis zum Schluss blieb der Hochsprung. Douwe Amels (Niederlande/ TSV Bayer 04 Leverkusen) übersprang die Saisonbestleistung von 2,25 Meter im ersten Versuch, ebenso der EM-Dritte von 2016 Chris Baker (Großbritannien). Dann versuchten sich beide an 2,30 Metern, der WM-Norm, scheiterten aber minimal. Ebenso an 2,28 und 2,26 Meter, die im Stechen auflagen. Chris Baker schaffte schließlich 2,24 Meter und sackte damit den Sieg ein. Europameister Mateusz Przybylko sprang bei seinem Heimspiel als Fünfter 2,18 Meter.

Den weitesten Satz in die Weitsprung-Grube machte Para-Weltklasseathlet Markus Rehm (TSV Bayer 04 Leverkusen), der im vierten Durchgang auf 8,19 Meter kam. Der EM-Fünfte Tomasz Jaszcuk aus Polen flog im zweiten Durchgang auf 7,99 Meter und anschließend zweimal auf 8,03 Meter. Marcel Kirstges zeigte seinen besten Wettkampf seit langer Zeit und steigerte die Saisonbestleistung im sechsten Versuch auf 7,65 Meter. Leon Schäfer (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) verbesserte den Para-Weltrekord in seiner Wettkampfklasse auf 6,99 Meter.

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