Als Tabellenzweiter in die Playoffs

Es war ein komisches Bild, welches man in der Ostermann-Arena gegen 21:30 Uhr zu sehen bekam. Zwar zogen die BAYER GIANTS nach 26 absolvierten Partien als Tabellenzweiter in die ProB-Playoffs 2024 ein, aber die Niederlage, welche die Zuschauer zuvor gegen LOK BERNAU miterlebten, war schmerzhaft. Der deutsche Rekordmeister verspielte die Chance auf den Hauptrundentitel gegen die Brandenburger mit 60:79. In keiner Begegnung erzielten die Farbenstädter weniger Punkte als in diesem Heimspiel.

Spielverlauf: BAYER findet kein Zugriff auf die Partie

Dabei war die Vorfreude bei den Leverkusener Anhängern im Vorfeld groß. Wieder einmal besuchten weit mehr als 1.000 Zuschauer (1.418 Besucher) die Rundsporthalle, um ein gutes Basketballspiel zu verfolgen. Der erste Abschnitt war allerdings nicht wirklich ansehnlich. Auf beiden Seiten reihte sich Fehlwurf an Fehlwurf. Ein offensiver Rhythmus kam so nicht zustande. Die ersten zehn Minuten waren, ohne große Highlights, recht ausgeglichen. Für BAYER war es kein guter Auftakt in diese wichtige Paarung. Mit 13:16 endete Durchgang Nummer Eins.

Im zweiten Durchlauf wurden die Gäste zusehends stärker. Der US-Amerikaner Ronnie Rousseau und Center Akim-Jamal Jonah gaben auf Seiten der Bernauer Korbjäger den Ton an. Vor allem Jonah war aufgrund seines physischen Spiels von den GIANTS in der Verteidigung nur schwer zu halten. Bei BAYER dagegen war es im Angriff wie verhext. Viele offene Würfe verfehlten ihr Ziel, hinzukam eine hohe Anzahl an einfachen Ballverlusten. Zum Ende der ersten Hälfte gelang es LOK sich abzusetzen und so ging es mit dem Ergebnis von 29:39 in die Kabine.

Nach der Pause aber änderte sich das Bild auf dem Parkett postwendend. BAYER war hellwach und verkürzte den Rückstand auf Bernau. Mit einem 6:0-„Run“ kamen die GIANTS auf vier Zähler heran (35:39 – 22. Spielminute). Doch LOK steckte nicht auf und hatte nicht vor aufzugeben. Für die Brandenburger ging es noch um den Einzug in den Playoffs. Dafür galt es die Rheinländer zu bezwingen. Die Gäste konterten jeden erfolgreichen Wurf der Hausherren umgehend. Aber Leverkusen blieb in unmittelbarer Schlagdistanz. Nach einem erzielten Korbleger durch Marius Stoll stand es 47:48 (27. Spielminute). Die Menge in der Arena tobte! Doch im Schlussspurt war der Kooperationspartner von ALBA Berlin voll da und setzte sich nach dreißig Minuten auf 52:57 ab.

So knapp das Spiel aber auch zum Ende der dritten Periode war, so deutlich wurde es dann im Schlussdurchgang. Genau zum falschen Zeitpunkt ging beim TSV gar nichts mehr. Es wollte einfach kein Ball mehr durch die Reuse der Auswärtsmannschaft fliegen. Bei Bernau dagegen lief alles nach Plan. Sie erspielten sich einen deutlichen Vorsprung, was in Hälfte Zwei vor allem an den guten aufgelegten Emilio Banic und Meo Martin lag. Spätestens nach einem Treffer von „Downtown“ durch Forward Jacob Mampuya (58:75 – 37. Spielminute) war die Messe gelesen: Am Ende unterlag der 14-malige Deutsche Meister mit 60:79.

Mit 19 Punkten war Trey McBride mit großem Abstand bester Scorer der GIANTS. Der US-Amerikaner konnte des Weiteren viermal dem Gegner den Ball „stealen“. Zwei weitere Leverkusener (Marius Stoll und Sören-Eyke Urbansky) kamen auf acht Zähler.

Gnad: „Das war ein sehr ernüchternder Ausgang für uns."

Trainer Hansi Gnad fasste die deutliche Heimniederlage wie folgt zusammen: „Das war ein sehr ernüchternder Ausgang für uns. Wir hatten zwei Spiele vor Ende der Saison die Möglichkeit den Sack vorzeitig zuzumachen und als Hauptrundenmeister die Nordstaffel zu beenden. Beide Partien haben wir verdient verloren, das muss man in aller Deutlichkeit sagen. Natürlich haben uns die Verletzungen von Manni Brach und Marko Boksic wehgetan, aber das darf keine Ausreden dafür sein, dass wir spielerisch nicht das auf das Parkett gebracht haben, was wir uns vorgenommen hatten. So dürfen wir Zuhause keinesfalls auftreten. Die Jungs besitzen den Ehrgeiz und wollen diese Spiele gewinnen, aber aktuell bringen wir nicht die entsprechende Leistung. In den kommenden Tagen müssen wir verdammt hart arbeiten. Jetzt wird es richtig ernst!“ In der ersten Runde der Playoffs 2024 bekommen es die „Giganten“ mit dem FC Bayern Basketball ll zu tun. Eine ambitionierte Aufgabe: „Das ist eine gute Mannschaft, die nichts zu verlieren hat“, so Gnad. „Wir wissen was wir können und wollen anders gegen die Bayern auftreten, als es zuletzt gegen Bernau und Itzehoe der Fall war.“

Spiel Eins des Playoff-Achtelfinals findet am Samstag, 13.04.2024, um 19:30 Uhr, in der Ostermann-Arena statt. Tickets für die Partie gibt es Online auf der Homepage der GIANTS (<< hier folgen >>).

Scoring BAYER GIANTS Leverkusen (vs. LOK BERNAU): Trey McBride (19 Punkte), Marius Stoll (8), Sören-Eyke Urbansky (8), C.J. Oldham (6), Quadre Lollis Jr. (6), Joshua Dahmen (4), Calin Nita (3), Moritz Hübner (2), Jonas Gottschalk (2), Kevin Strangmeyer (2), Latrell Großkopf und Lennart Litera.

Christopher Kwiotek