Jugend-DM: Josefa Schepp lässt es krachen und erkämpft Speerwurf-Gold (Kopie)
Josefa Schepp vom TSV Bayer 04 Leverkusen hat am Samstag bei den Jugendmeisterschaften des Deutschen Leichtathletik-Verbandes in Ulm mit einem energiegeladenen ersten Wurf für eine riesengroße Überraschung gesorgt und den Speer-Titel in der U18 geholt. Hürdensprinter Tim Eikermann erkämpfte nach Blitzstart Platz zwei.
Ebenso grandios wie umwerfend: Gleich zu Beginn des Wettbewerbes hat Josefa Schepp richtig einen rausgehauen. Erst seit dem letzten Jahr auf den Speerwurf spezialisiert, steigerte sich die 16-Jährige von 46,08 auf 52,51 Meter – ein Sahnewurf und ein regelrechter Quantensprung. Obwohl die weiteren fünf Versuche ungültig waren, deklassierte die Sechste der vorjährigen U16-DM die Mitbewerberinnen regelrecht, hatte sie doch rund eineinhalb Meter Vorsprung.
Das Geheimnis des Erfolgs: Der Bewegungsablauf wurde verbessert, frühere Fehler abgestellt. Power auf den Speer zu bringen – die neue Stärke der Sport-Gymnasiastin, die mit ihrem Ulmer Parforceritt auch die Führung in der nationalen U18-Saisonrangliste übernommen hat. Vorher stand sie an zwölfter Stelle. „Der Wurf hat sich schon beim Abwurf anders angefühlt. Ich habe gesehen, dass er gut geflogen ist. Als ich die Weite hörte, habe ich mich wahnsinnig gefreut. Ich konnte es in dem Moment nicht fassen. Die weiteren Versuche kamen nicht an diese Weite heran, ich habe sie deshalb ungültig gemacht", erklärte Josefa Schepp.
Tim Eikermann: „Einer meiner besten Starts“
U20-EM-Halbfinalist Tim Eikermann absolvierte seinen Vorlauf über 110 Meter Hürden als Sieger in 14,06 Sekunden leicht und locker. Als Halbfinal-Sieger erhöhte er auf 13,95 Sekunden. Im durch starke Regenfälle 95 Minuten später als geplant ausgetragenen Finale erwischte der 19-Jährige einen prima Start, kam furios aus dem Block und nahm Favorit und Titelverteidiger Stefan Volzer (Sindelfingen) einigen Boden ab. Doch der drehte ab der sechsten Hürde mächtig auf und lief in 13,78 Sekunden einem sicheren Sieg entgegen.
Tim Eikermann folgte in 13,96 Sekunden auf dem Silberrang – mit 31 Hundertsteln, also deutlichem Vorsprung vor dem Drittplatzierten. „Es war definitiv einer meiner besten Starts. Bei Hürde sechs war ich vielleicht ein bisschen zu aufrecht und überrascht von der Position, die ich bis dahin hatte“, kommentierte der Athlet von Markus Irrgang. „Durch die anderthalb Stunden Zeitplanverzögerung war es schwer sich zu fokussieren. Von der Kraft her war ein bisschen die Luft raus. Jetzt schaue ich, was nächste Woche in Berlin geht, ob ich vielleicht unter die Top Acht kommen und die Großen ein bisschen ärgern kann“, sagte Tim Eikermann bezogen auf die Deutschen Meisterschaften am kommenden Wochenende.
Florian Hornig auf Platz drei
Hochspringer Florian Hornig holte U20-Bronze. Der Vorjahres-Sechste überquerte 2,03 Meter. Frieda Breitkopf steigerte ihre 200-Meter-Bestzeit als Vorlauf-Dritte auf 24,59 Sekunden und qualifizierte sich fürs Finale. Dort kam sie als gute Siebte in 24,65 Sekunden noch einmal dicht an diese Marke heran. Allegra Hildebrand fehlten über 100 Meter als Gesamt-Neunte nur ein Platz und sechs Hundertstel am Einzug ins Finale. Mit der persönlichen Bestzeit von12,16 Sekunden und Platz zwei im Vorlauf kam sie in den Zwischenlauf, wo 12,29 Sekunden gestoppt wurden.
Berenike Paul zog nach einem Blitzstart, Platz drei im Vorlauf und der Steigerung auf 14,84 Sekunden über 100 Meter Hürden ins Semifinale ein. Dort fügte sie 15,15 Sekunden hinzu – Platz 14 im Gesamtklassement. Dani Luis Khulusi, mit Bravour ins 400-Meter-B-Finale der U18 eingezogen, verletzte sich, stürzte und wurde von Sanitätern aus dem Stadion getragen.
Am Sonntag im Finale
Ohne die letzten Körner freizusetzen spurtete Ben Zapka als Vorlauf-Zweiter lockeren Fußes ins 400-Meter-Finale der U20 – in 47,82 Sekunden, nur zwei Hundertstel an der Bestzeit vorbei. Auch Rebekka Leslie Babilon holte in ihrem Vorlauf den zweiten Platz und kämpft am Sonntag im Finale um einen Platz unter den acht Besten. Ihre Zeit: 56,88 Sekunden.
Weit vor dem Feld lief Henri Schlund im ersten von zwei Vorläufen über 400 Meter Hürden. 53,54 Sekunden sind nicht nur persönliche Bestzeit für den NRW-U20-Meister im Zehnkampf, sondern auch die schnellste Zeit aller Vorläufe. Bitter: Nicht im Finale am Sonntag ist Patrick Zuralski dabei, der an der drittletzten Hürde stürzte, sich aber wieder aufrappelte und begleitet von Extra-Applaus nach 70,01 Sekunden doch noch ins Ziel kam.
In den Vorrunden dabei:
U20 – 110 Meter Hürden: Maximilian Kluth 14,89 sec. – U18 – Weitsprung: Marlene Meier 5,49 m.
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