
Johannes Floors steigt pfeilschnell in die Saison ein
Nur der Wind verhinderte beim inklusiven Season Opener des TSV Bayer 04 Leverkusen, dass die Rekorde purzelten. Allen voran Johannes Floors und die Schweizerin Elena Kratter präsentierten sich herausragend, auch die Athletinnen und Athleten ohne Behinderung stellten Bestzeiten auf.
Bestes Wetter auf der Fritz-Jacobi-Anlage lud geradezu zu schnellen Zeiten und Weiten ein – und als nach dem 100-Meter-Finale für Maurice Grahl die 10,32 Sekunden und für Johannes Floors die 10,53 Sekunden aufploppten, war die Begeisterung groß. Nur der unzulässige Rückenwind von +3,1 Metern pro Sekunde verhinderte die Bestzeit für den Sprinter vom TSV Bayer 04 Leverkusen, für Vereinskamerad Johannes Floors wäre es sogar die Verbesserung seines Weltrekords von der WM 2019 um eine Hundertstelsekunde gewesen. Auch Oliver Poschwatta und David Rössel von der LG Meckenheim nutzten die schnellen Bedingungen in dem inklusiven Wettkampf, für Poschwatta waren die 10,60 Sekunden aus dem ersten Lauf sogar Bestzeit. Über die freute sich auch Bayer-Athlet Jelvis Frempong, der in 10,87 erstmals unter elf Sekunden blieb. Für Doppel-Weltmeister Léon Schäfer, der seit den Paralympics in Paris keinen Wettkampf mehr gemacht hat, blieb die Uhr bei ordentlichen 12,54 Sekunden stehen.
Floors hatte im ersten Lauf bei zulässigem Rückenwind 10,79 Sekunden abgeliefert, über 200 Meter blieb er in 20,87 Sekunden nur 0,18 Sekunden über seinem Weltrekord in der Klasse T62 der doppelt unterschenkelamputierten Athleten – herausragend für den Auftakt in die WM-Saison. Nachwuchsathlet Leandro Calado Simoes kam in 11,93 Sekunden über 100 Meter, 25,26 Sekunden über 200 Meter und 5,11 Meter im Weitsprung ebenfalls zu klaren Bestleistungen. Julius Wegermann vom TV Wattenscheid freute sich mit 6,60 Metern über eine Bestweite. Tom Sengua Malutedi warf den Speer auf gute 49,56 Meter.
Auch bei den Frauen gab es reihenweise Bestzeiten über 100 Meter: Für Hürdensprinterin Marlene Meier, die über die flache Strecke testete, in 11,69 Sekunden, oder ihre Vereinskolleginnen Lena Terstesse, Janette Busch sowie Nele Renneberg, Sophie Gesche und Jule Schomburg vom TV Herkenrath. Die 11,77 Sekunden von Franziska Schuster waren nur knapp über ihrer Bestleistung, die Leverkusener Sprinterinnen unterboten auch mit zwei 4x100-Meter-Staffeln die Norm für die Deutschen Meisterschaften. Judith Franzen war in 24,13 Sekunden die Schnellste über die 200 Meter.
Elena Kratter, die seit Saisonbeginn mit dem Bayer-Kreuz startet, zeigte ihre starke Form mit 14,67 Sekunden über 100 Meter und mit 5,40 Metern im Weitsprung – doch auch hier hatte die Schweizerin Windpech, der Rückenwind war mit +2,1 Metern pro Sekunde unzulässig, sonst hätte sie hier in der Bestenliste nur sechs Zentimeter hinter dem Weltrekord gestanden. Ihre Trainingskollegin Kim Vaske stieß die Kugel mit ihrer alten Technik 10,40 Meter weit und landete im Weitsprung bei 5,08 Metern, was ebenfalls zwei ganz starke Leistungen bedeuteten. Im Weitsprung der Frauen, den Caroline Klein vom TSV Bayer 04 mit 6,15 Metern gewann, freuten sich auch Naemi Arndt vom TV Wattenscheid mit 5,42 Metern und Lea Mertens vom TV Herkenrath mit 5,37 Metern über Bestweiten.
Die gab es auch für Leverkusens Para Speerwerferin Lise Petersen. Nach fünf Würfen, mit denen sie gar nicht zufrieden war, warf sie 38,70 Meter und steigerte ihre Bestleistung um 88 Zentimeter – im Vergleich zu ihrem Saisonauftakt zwei Wochen zuvor waren es sogar über zwei Meter mehr, sodass auch sie mit einem Lachen nach Hause konnte.
„Auch unser Nachwuchs hat sich wirklich sensationell entwickelt“, freut sich Parasport-Geschäftsführer: „Das macht richtig Vorfreude auf die Saison. Ich bin auch wirklich glücklich, dass so viele Athletinnen und Athleten aus dem olympischen Bereich aus unserer Leichtathletik-Abteilung, aus Herkenrath, Meckenheim, Wattenscheid oder Köln gekommen sind – das zeigt einfach, dass wir alle gemeinsam Leichtathletik machen können.“