
TSV-Trio darf mit EYOF-Teilnahme planen
Bei der U18-Gala in Wetzlar setzten sich drei unserer TSV-Talente mit erfüllten Normbedingungen durch.
Bei der U18-Gala in Wetzlar formierte sich am Samstag das deutsche Leichtathletik-Team für das Europäische Olympische Jugendfestival (EYOF), das vom 20. bis 26. Juli in Skopje (Nordmazedonien) ausgetragen wird. Bei erfüllter Norm wird der bestplatzierte deutsche Athlet bzw. die bestplatzierte deutsche Athletin in die DLV-Vorschlagsliste für das EYOF aufgenommen. Für eine Teilnahme muss zudem die Positionierung in der Top-28 des europäischen U18-Rankings gegeben sein.
Der TSV reiste mit einigen talentierten Athlet*innen ins Wetzlarer ENWAG Stadion - mit Gianluca Wessendorf und Melina Sophie Philipp waren zwei TSV-Athlet*innen am Start, die bereits im Vorfeld der Gala die geforderte Leistungsnorm erzielen konnten.
Für die Überraschung des Tages sorgte aus TSV-Sicht Nikolas Kautz. Der 17-jährige Hürdensprinter reiste mit einer Bestzeit von 14,02sek als drittbester Deutscher über die 110m Hürden an und peilte die geforderte Norm von 13,95sek an. Hierbei bot der internationale Hürdenabstand eine weitere Herausforderung. Mit einer neuen Bestzeit von 14,01sek erreichte er als Zweitschnellster der Vorläufe das Finale. Hier präsentierte sich Nicky sensationell und lief in einer neuen Bestzeit von 13,70sek der Konkurrenz davon. Diese Zeit ist gleichbedeutend mit dem Sieg, der klaren Normerfüllung und Platz fünf im aktuellen europäischen U18-Ranking.
Trainer Andreas Gentz zeigte sich im Anschluss sehr zufrieden: "Bei Nicky war es von vornherein klar, dass wir es über die 110m Hürden versuchen. Er hat bereits in der Hallensaison eine tolle Entwicklung hingelegt, auch im Flachsprint. Der Anfang in die Freiluftsaison war mit einem Sturz im ersten Hürdenrennen etwas holprig. Zuletzt konnte er aber bereits andeuten, dass er deutlich stärker ist als im vergangenen Jahr. Uns war bewusst, dass die Konkurrenz sehr stark ist, am Ende des Tages hat er es dann wirklich bravourös gemeistert. Dass er jetzt diese Riesenentwicklung machen kann auf 13,70sek, sprich eine halbe Sekunde Verbesserung zum Vorjahr, das war in der Ausprägung tatsächlich nicht zu erwarten. Er war sehr fokussiert und hat sich verdient mit dieser Leistung qualifiziert."
Trainingspartner Gianluca Wessendorf, der ebenfalls ein begnadeter Hürdensprinter ist, konnte zuletzt die geforderte 200m Norm von 21,95sek unterbieten und reiste mit einer Bestzeit von 21,86sek an. Die Aufgabe war klar: als bester Deutscher die Gala abschließen und wenn möglich eine noch bessere Zeit erzielen, damit er im europäischen Ranking weitere Plätze gut macht. Gianluca zeigte ein sehr starkes Rennen und konnte sich schließlich deutlich steigern: mit einer neuen Bestzeit von 21,62sek musste er sich lediglich dem Iren Joe Burke (21,33sek) geschlagen geben. Mit dieser Zeit stößt er in die Top-10 des aktuellen europäischen U18-Rankings vor.
Gentz erklärte im Anschluss die Entscheidung, den Fokus auf die 200m zu legen: "Gianluca hatte ja bereits die schnellste 60m Hürdenzeit in der Halle, aber mit 21,93sek auch eine herausragende Zeit über die 200m. Dann haben wir früh den Entschluss gefasst, den Weg über die 200m zu gehen, weil wir auch ein bisschen spekuliert haben, wie die Leistung sich von der Hallensaison zur Freiluftsaison entwickeln kann. Jetzt freuen wir uns natürlich riesig über die sich andeutende Leistungsentwicklung, die Gianluca heute mit einer wirklich herausragenden Leistung krönen konnte. Wir sind sehr froh, den Schwerpunkt früh auf die 200m gelegt zu haben. Zu den Deutschen Jugendmeisterschaften müssen wir dann nochmal neu überlegen, wie wir uns da aufstellen."
Als Zehnte des europäischen Rankings und Mitfavoritin auf eine Nominierung reiste Speerwerferin Melina Sophie Philipp nach Wetzlar. Mit einer Saisonbestweite von 49,28m standen auch bei ihr die Chancen für eine mögliche EYOF-Nominierung gut. Bei schwierigen Bedingungen konnte sie sich bereits im zweiten Versuch mit guten 46,67m behaupten. Eine weitere Steigerung gelang ihr an diesem Tag nicht mehr. Mit dieser Weite setzte sie sich gegen die gesamte Konkurrenz durch und darf ebenfalls mit einem Start in Skopje planen.
Coach Matthias Rau lobte seine Athletin im Anschluss: "Melina hat bei den Bedingungen das Beste draus gemacht. Starker Wind und etwas Unsicherheit haben leider größere Weiten verhindert. Aber sie steht jetzt auf der Liste für die EYOF-Vorschläge."
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