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Degen-Asse freuen sich über DM-Goldregen
Die Degenfechter des TSV Bayer 04 Leverkusen haben bei den „Finals“ in Dresden einmal mehr Maßstäbe gesetzt. In allen vier Wettbewerben gewannen sie die Deutschen Meistertitel, insgesamt sammelten sie fünf Medaillen.

Für das Damenteam mit Fiona Müller, Alexandra Ndolo, Laura Amian und Laura Katalin Wetzker stand die Mission „Titelverteidigung“ auf dem Plan. Das TSV-Quartett ging im Finale gegen Eintracht Frankfurt früh mit 14:8 in Führung. Auch von einer zwischenzeitlichen Aufholjagd ließen sich die Bayer-Fechterinnen nicht aus der Ruhe bringen. Laura Katalin Wetzker unterstrich ihre gute Form und sorgte beim 35:28 für etwas Entspannung. Olympia-Teilnehmerin Alexandra Ndolo war es letztlich vorbehalten, den Teamerfolg mit 45:33 ins Ziel zu bringen.
Auch die Herren waren mit einer klaren Vision antetreten und die hieß ebenfalls Titelverteidigung. Und tatsächlich: Im Finale besiegte der amtierende Meister den FC Offenbach souverän mit 45:29. Hendrik-Kilian Kolditz, Lukas Bellmann, Marco Brinkmann und Fabian Herzberg liefen zunächst einem 3:5- und 6:9-Rückstand gegen gut startende Offenbacher hinterher. “Wir haben uns erstmal schwer getan wegen der vielen Reiserei insgesamt und nach der WM. Die Saison war sehr lange”, erklärte Lukas Bellmann den holprigen Start. Erst WM-Teilnehmer Fabian Herzberg setzte zu einem Lauf gegen Roman Samoilov an und übergab mit 13:12 für Leverkusen. Herzberg sagte: “Wir fechten in der Formation bereits viele Jahre zusammen mit unseren Stärken und Schwächen und vertrauen uns gegenseitig. Deswegen war ich nach dem Rückstand trotzdem sicher, dass wir das noch gewinnen.” In der Schlussphase entwickelte sich ein einseitiges Finale. Marco Brinkmann übernahm im vorletzten Gefecht mit acht Treffern Vorsprung (30:22). Er und Teamkollege Lukas Bellmann machten den Triumph perfekt.
Im Einzelwettbewerb der Herren stand TSV-Fechter Marco Brinkmann ein zweites Mal an dem Wochenende ganz oben auf dem Treppchen. Bei den Deutschen Meisterschaften im Vorjahr hatte er noch den zweiten Platz erreicht. Am Freitag krönte er sich zum ersten Mal zum Deutschen Meister im Degen-Einzel - nach einem 15:10 gegen Bendix Kelpe (FC Tauberbischofsheim). Nach dem Titel am Morgen im Team war für den National-Fechter damit das “Double” perfekt. Bis zum Titelgewinn musste der WM-Teilnehmer aber ein hartes Stück Arbeit verrichten. Den Start des Gefechts gestaltete Kelpe ausgeglichen. Es ging mit 3:3 in die erste Pause. “Ich hatte mir aber noch einige Ideen für Angriffe aufgehoben und hatte noch ein paar Karten in der Hinterhand”, verriet der neue Deutsche Meister später am ZDF-Mikrofon. Tatsächlich setzte sich der Nationalfechter nach der Unterbrechung mit qualitativ hochwertigem Fechten ab auf zwischenzeitlich 6:3 und später 13:8. Nach dem Meistertreffer zum 15:10 fiel er seinem Trainer Tobias Gayk in die Arme. “Ich bin mit meinem Halbfinale- und Finale sehr zufrieden”, resümierte Brinkmann.
Ein rein Leverkusener Finale gab es im Frauenwettbewerb. Dort hat sich Bayer-Fechterin Laura Katalin Wetzker im Finale gegen Alexandra Ndolo zum zweiten Mal nach 2022 zur Deutschen Einzel-Meisterin im Degeneinzel gekürt - auf dramatische Art und Weise im "Sudden Death". Von Beginn an entwickelte sich ein ausgeglichenes Einzel-Finale, das neben dem Livestream auch im ZDF live übertragen wurde. Die Zuschauer*Innen am TV, an den Endgeräten und in der Ballsporthalle sahen hochklassiges Fechten. Beide hatten für ihren Verein am Vormittag bereits den Titel im Team-Wettbewerb gewonnen. Jetzt schenkten sich die Vereinskameradinnen vor rund 300 Zuschauern in der gut besuchten Ballsport-Arena in Dresden im Kampf um den Einzel-Titel wirklich nichts. Die Spannung stieg Punkt um Punkt. Ndolo parierte kurz vor Ablauf der regulären Gefechtszeit beim Stand von 11:11 zwei Angriffe hochklassig. Dabei ging ein Raunen durch die Halle. Im folgenden “Sudden Death” gelang aber Wetzker der letzte Punkt. Alexandra Ndolo gewann damit Silber.
Lobende Worte hatte Mannschaftsmeister Lukas Bellmann für das neue Trainerteam um Cheftrainer Tobias Gayk übrig: „Nach dem Umbruch ist dieses erfolgreiche Wochenende ein klares Zeichen dafür, dass wir auf einem richtig guten Weg sind.“
Uwe Pulsfort / Jannik Schneider (DFB)
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