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26:25: Elfen dürfen weiter hoffen
Für die Handballerinnen des TSV Bayer Leverkusen ging es in Spiel 2 des Play-Downs-Finales gegen den BSV Sachsen Zwickau um alles oder nichts.
Denn der Rekordmeister stand nach der deutlichen 18:27-Niederlage am Mittwoch vor einer Woche und dem damit verbundenen 0:1-Rückstand in der Serie Best-of-three mit dem Rücken zur Wand.
Am Ende eines wahren Thrillers sprang mit einem 26:25 (12:13)-Erfolg nicht nur der erste Saisonsieg für das Team von Trainer Michael Biegler heraus, sondern mit dem Ausgleich in der Finalserie zum 1:1 bleibt damit auch weiterhin die Chance auf den Klassenerhalt bestehen.
Bereits zum dritten Mal in den bisherigen vier Partien in dieser Saison bot das Aufeinandertreffen zwischen Leverkusen und Zwickau alle Elemente eines Hitchcock-Krimis.
Nach dem 26:27 in Zwickau und dem 24:24 daheim in der Hauptrunde, sowie dem besagten 18:27 vor einer Woche, hieß der Sieger nun erstmals TSV Bayer 04 Leverkusen.
Im Gegensatz zur Vorwoche, als die Elfen schon früh abreißen ließen und am Ende deutlich geschlagen das Zwickauer Parkett verlassen mussten, entwickelte sich diesmal im letzten Heimspiel der Saison in der Ostermann Arena ein Duell auf Augenhöhe.
Die Elfen erwischten dabei den besseren Start und führten nach neun Minuten mit 4:2, ehe Zwickau aufkam und seinerseits fünf Minuten später mit 7:5 vorne lag.
Mit 12:13 ging es schließlich in die Halbzeitpause, aus der beide Teams mit unverändertem Willen herauskamen.
Zwickau lag beim 16:14 zwar noch einmal mit zwei Toren in Front, auch weil Christin Kaufmann zweimal beim Strafwurf an BSV-Torhüterin Jovana Kadovic scheiterte, doch die Elfen zeigten sich unbeeindruckt, bewiesen Moral und holten sich die Führung zurück.
Fünf Minuten vor dem Ende schien beim 26:23 so etwas wie eine Vorentscheidung zugunsten des Bayerteams gefallen zu sein, doch die von Norman Rentsch trainierten Gäste kamen wieder auf.
Der Coach setzte zunächst auf die Taktik mit der siebten Feldspielerin, dann operierte der BSV mit einer offenen Deckung. Mit dieser Taktik gelang schon in der Hauptrunde beim 24:24 bei ebenfalls drei Toren Rückstand noch ein nicht mehr für möglich gehaltener Punktgewinn.
Doch als die Elfen bei 26:25 rund 40 Sekunden vor dem Ende erneut Nerven zeigten und den Ball verloren, gelang es Zwickau diesmal nicht mehr, den Ausgleich zu erzielen. So blieb es beim hauchdünnen Erfolg, mit dem die Elfen ein drittes Spiel am 23. oder 24. Mai in Zwickau erzwangen.
„Unglaublich, Ich weiß noch gar nicht was ich zum ersten Saisonsieg sagen soll beim letzten Heimspiel. Es ist ein sehr schönes Gefühl“, freute sich Pia Terfloth direkt nach der Partie: „Es war ganz viel Kampfgeist und ganz viel Willen sowie Blut, Schweiß und Tränen und ich finde, dass wir uns das heute verdient haben. Wir können das für einen Moment genießen, bevor es in das dritte Spiel geht.“
Auf den Showdown mit Spiel 3 blickt Terfloth positiv voraus. „Jetzt ist alles möglich. Wir werden alles noch mal raushauen und alles versuchen, in Zwickau einen schönen Abschluss zu haben.“
Die Spielstatistik:
TSV Bayer 04 Leverkusen – BSV Sachsen Zwickau 26:25 (12:13)
Leverkusen: van der Linden (12 Paraden), Vogel (0 P); Ingenpaß (4), Gruber, Richartz, Boeters, Cormann (3), Andresen (7), Terfloth (3), Cruzado, Kaufmann (4/3), Alderden (1), Teusch (4), Wirth; Trainer: Michael Biegler.
Zwickau: Györi (9 Paraden), Kadovic (5 P); Kpodar, Corovic (1), Szabó (4/2), Hoitzing (5), Gruner, Gierga, Kajdon (8/6), Madjovska (1), Walkowiak, Peter, Nakayama (6); Trainer: Norman Rentsch.
SR: Otto/Piper. – Z: 203. – Zeitstrafen: 6:6 Minuten (Ingenpaß, Richartz, Terfloth – Szabó, Hoitzing, Madjovska). – Siebenmeter: 5/3:8/8 (Kaufmann scheitert zweimal an Kadovic /36. + 38.). – Spielfilm: 4:2 (9.), 5:7 (15.), 8:8 (22.), 8:10 (24.), 12:12 (29.), 12:13 (30.) – 13:15 (34.), 18:16 (44.), 21:20 (49.), 23:23 (55.), 26:23 (58.), 26:25 60./EN).
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